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- Sonstige Abzocke





Immer wieder erschüttern Skandale um Spendenunterschlagung oder -mißbrauch die Tierschutzszene, die, öffentlich praktisch nicht kontrolliert bzw. kontrollierbar, weil in einer rechtlichen Grauzone agierend, wie kein anderer "Wohlfahrts-"bereich größte Anziehungskraft ausübt auf Betrüger und Geldschneider jedweder Sorte. Die Skandal-geschichten um das Deutsche Tierhilfswerk oder Arche2000 sind nur die Spitze eines Eisberges.


 

Der Hamburger Tierschutzverein ist berüchtigt einer endlosen Kette an Skandalen wegen...

 

 

Hamburger Tierschutzverein

Untreue-Verdacht - Großrazzia beim Hamburger Tierschutzverein

Die Welt vom 02. August 2007


Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen wegen Immobilien auf Sylt, bei Elmshorn und Mölln ausgeweitet. 150 Polizisten und vier Juristen führen Durchsuchungen bei Vorstand Poggendorf, seine Stellvertreterin und den Schatzmeister durch. Eine außerordentliche Mitgliederersammlung des Vereins rückt näher .

Am Donnerstagmorgen schlugen die Ermittler zu: Vier Staatsanwälte und 150 Beamte starteten die groß angelegte Durchsuchung, bei der unter anderem die Räume des Hamburger Tierschutzvereins (HTV), die Wohnung des Vorstandes Wolfgang Poggendorf und der beiden weiteren Beschuldigten, der stellvertretenden Vorsitzenden Kirsten E. und Manfred E. Auch das Büro einer Immobilien-Gutachterin wurde durchsucht. Kurz nach acht Uhr war Tierheim-Chef Wolfgang Poggendorf noch ahnungslos mit seinem Mercedes im Tierheim vorgefahren. Keine Stunde später stand die Polizei vor der Tür. Um neun Uhr stürmten 150 Beamte zeitgleich das Tierheim und acht weitere Objekte. Gegen 10.40 Uhr verließ Poggendorf das Tierheim über einen Nebenausgang. Er fuhr zu seiner Wohnung. Dort hatte seine Frau während der Polizeiaktion Kreislaufprobleme bekommen. Gegen 13.15 Uhr kam der Tierheimchef zurück in die Süderstraße. Dort war die Aktion erst am frühen Nachmittag beendet. Allein im Tierheim wurden mehr als 50 Kartons mit Unterlagen sichergestellt.

Schwere Vorwürfe gegen Chef Poggendorf

„Wir ermitteln wegen dreier Objekte auf den Verdacht der Untreue“, berichtet Oberstaatsanwalt Rüdiger Bagger. Dazu zählt die Eigentumswohnung auf Sylt, die Poggendorf zu vergünstigen Konditionen vom HTV erworben haben soll. Dann der „Gnadenhof“ bei Elmshorn, der 2003 für 610000 Euro an einen Herrn Z., ebenfalls im HTV, verkauft wurde, obwohl er vom Verein 1986 noch für rund 870000 Euro gekauft, erweitert und renoviert wurde. Weiter bestätigt die Staatsanwaltschaft, dass die Ermittlungen den „Fichtenhof“ umfassen, der in der Gemarkung Hornbek bei Mölln steht. Das 10000 Quadratmeter große Grundstück mit Holzhäusern war 2003 dem HTV vererbt worden und wurde im März 2004 für 17000 Euro an einen Mann verkauft, der ebenfalls im HTV aktiv war. Es wird geprüft, ob der Verein Schaden genommen hat.


Entrüstet reagiert Poggendorfs Rechtsanwalt Otmar Kury: „Durchsuchungsanordnungen sind in Ermittlungsverfahren üblich. Deren Vollstreckung durch bewaffnete Hundertschaften erweist sich als einfältige, nur politisch motivierte, rechtlich aber bedenkliche Entgleisung des Ermittlungsapparates“, meint der Anwalt. Hauptproblem der Ermittler dürfte sein, eine eventuelle vorsätzliche Untreue nachzuweisen. Deshalb werden wohl die „Innenbeziehungen“ zwischen dem HTV-Vorstand und den Gutachtern unter die Lupe genommen. Sollten für den Immobilienkauf etwa Gutachten frisiert sein, müsse man dies nicht einmal, sondern regelmäßig nachweisen, meint ein Experte. Ansonsten könnten die Beschuldigten unter Verweis auf das Gutachten behaupten, rechtmäßig gehandelt haben – egal, wie absurd der Kaufpreis auch erscheinen mag. Dennoch steht fest, dass die Affäre nicht mehr allein den Vorsitzenden betrifft, sondern weite Kreise zieht. Auch wenn die Ermittlungen sich gegen einzelne Personen richten, dürfte nicht auszuschließen sein, dass der Verein in Mitleidenschaft gezogen wird. Sollten sich dort Ungereimtheiten ergeben, könnten die Konsequenzen bis zur Aberkennung der Gemeinnützigkeit reichen. Diese liegt bei der Finanzbehörde. Die verweist darauf, dass das Finanzgebaren des HTV dem Steuergeheimnis unterliegt. Über die Zusammenarbeit zwischen Tierheim und Stadt bei den Fundtieren hat die Gesundheitsbehörde keine Zweifel: „Die fachliche Arbeit, die der Verein leistet, ist gut“, meint Ressortsprecher Hartmut Stienen. Der Rechnungshof habe den HTV überprüft. Allerdings wurden dabei nur diejenigen Teile, die die Zusammenarbeit mit Stadt betreffen, untersucht. „Eine Offenlegung aller Zahlen konnten wir nicht durchsetzen.“ Eine Aufhebung der Gemeinnützigkeit sieht Stienen nicht „im gesamtgesellschaftlichen Interesse“, denn es gebe keine Alternativen zur Zusammenarbeit mit dem HTV.


Der Tierschutzverein ist undurchsichtig


Das findet auch der SPD-Abgeordnete Andreas Dressel. Allerdings: „Die Stadt kann nicht so tun, als gehe sie dieses Ermittlungsverfahren nichts an. Wenn das Ergebnis vorliegt, muss die Behörde die Verträge über die Zusammenarbeit anpassen, hin zu mehr Überwachung.“ Wobei auch Dressel betont, dass der Tierschutz ohne Zweifel eine gemeinnützige Tätigkeit sei. „Dass es solche Dimensionen annimmt, hätte ich nicht geglaubt“, meint CDU-Tierexperte Michael Fuchs. Er betont, dass der überwiegende Teil des Vereins „brav seine Arbeit macht“. Der Vorstand aber „muss weg“. Fuchs: „Wir lange wollen die noch warten bis zum Rücktritt?“ Er hoffe, dass es nicht so komme, dass dem HTV die Gemeinnützigkeit aberkannt werde. Der Tierschutzverein ist trotz seiner Größe, er hat rund 7000 Mitglieder und beschäftigt etwa 80 Mitarbeiter, undurchsichtig. Bekannt ist, dass der Jahresetat bei rund 5,5 Millionen Euro liegt. Das Gesamtvermögen soll sich auf zehn Millionen belaufen. Als Haupteinnahmequelle dienen Erbschaften: Im Jahr 2002 sollen so drei Millionen Euro an den HTV geflossen sein. 350000 Euro kamen aus Beiträgen, 500000 Euro aus Vermietungen. Die Vermittlung von Tieren soll 100000 Euro beigetragen haben.

Untreue


Die Tage Poggendorfs als Vorstand dürften gezählt sein: „Wir haben ausreichend Leute zusammen, um laut Passus eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen zu lassen“, meint Friedrich Engelke, HTV-Mitglied, Anwalt und ehemaliger Schatzmeister. Seine Kanzlei verschickt Vordrucke, wartet auf deren Rücksendung. Dann müsse nur noch ein geeigneter Ort für die Versammlung gefunden werden. „Ein genaues Konzept für die Neubesetzung eines Vorstands gibt es noch nicht, das wird auf der Versammlung entschieden.“ Tierfreunde in der ganzen Stadt dürften dann wohl aufatmen. Jule Thumser von der Hunde-Lobby jedenfalls meint: „Die Razzia gibt einem den Glauben an den Rechtsstaat zurück. Jeder, der Poggendorf bisher angeschossen hat, hat dafür teuer bezahlen müssen. Das ist der einzige Weg gewesen, noch mehr Schaden am Tierschutz abzuwenden. Hoffentlich kehrt bald Ruhe ein.“ flo/bert/zv

Quelle: welt-online vom 2.8.2008

 

 

Weitere Einzelheiten zum "System Poggendorf"

 


11.11.2008: VOR GERICHT

Der Abgang des Abzockers


Stephanie Lamprecht

 

Mit versteinerter Miene nahm Wolfgang Poggendorf (71), einst Alleinherrscher über den Hamburger Tierschutzverein (HTV), das Urteil des Landgerichts auf: zwei Jahre Haft auf Bewährung wegen Untreue in acht Fällen. Außerdem muss er 20000 Euro Geldbuße an den Tierschutzverein zahlen. Die Strafe sei zu mild, fanden einige Vereinsmitglieder im Zuschauerraum. Poggendorfs Anwalt Otmar Kury erklärte, dass sein Mandant das Urteil annehme.

Die Worte der Vorsitzenden Richterin Birgit Woitas waren deutlich: Poggendorf habe seine Machtposition im HTV "schamlos ausgenutzt". Sein Verhalten "grenzte an Größenwahn", und bei seinen Taten habe der Vereinschef eine "gesteigerte kriminelle Energie" entwickelt.

Poggendorf hat dem Verein bisher 235000 Euro zurückgezahlt. Der größte Teil des ergaunerten Vermögens stammt aus Erbschaften, die er sich in die eigene Tasche gesteckt hat. "Sie haben nicht nur das Vertrauen der Menschen in den Tierschutz zerstört, sondern aus purer Geldgier auch den letzten Willen von Verstorbenen missachtet", so die Richterin. Das Motiv dafür sei unklar: "Sie handelten nur zur Verbesserung eines ohnehin hohen Lebensstandards."

Richterin Woitas betonte, dass die Strafe zur Bewährung ausgesetzt werden musste: "Alles andere hätte dem Gesetz widersprochen." Der Angeklagte habe Schadenersatz geleistet, sei unbestraft und habe ein hohes Alter.

Poggendorf hatte nach seinem Geständnis ausgesagt, dass er zusammen mit seiner Frau von 1500 Euro Rente lebe. Die gemeinsame Wohnung gehöre seiner Frau, er zahle ihr Miete. Ihm steht nun noch ein steuerrechtliches Verfahren bevor, außerdem will der Verein zivilrechtliche Ansprüche geltend machen.

Abschließend wandte die Richterin sich an die Hamburger Tierfreunde: "Man kann nur appellieren, diesen ,Einzelfall` nicht zu hoch zu bewerten und das Tierheim weiter zu unterstützen."

Zitat: "Er hat seine Machtposition im Tierschutzverein schamlos ausgenutzt" Richterin Woitas

Ressort: HH Hamburg

Hamburger Morgenpost vom 11.11.2008

 

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Spendenskandale gibt es nicht nur in traditionsreichen und großen Einrichtungen, wie etwa dem TSV Berlin...

 

Tierschutzverein Berlin

Verdacht auf Untreue, Betrug, Spendenunterschlagung, Urkundefälschung

Schon 2004 wurde das Führungsquartett des Berliner Tierschutzvereins um Geschäftsführer Volker Wenk samt seiner Ehefrau Carola Ruff-Wenk an die Luft gesetzt. Das Verfahren - es geht mithin um überhöhte Honorar- und Gehaltszahlungen sowie unterschlagene bzw. veruntreute Spendengelder in Höhe von ~600.000 Euro - war Ende 2008 immer noch nicht abgeschlossen...

Näheres hier: Berliner Zeitung vom 12.11.2004

 

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...sondern auch in kleinen Provinzvereinen, wie etwa dem KTSV Tuttlingen

 

 

Kreistierschutzverein Tuttlingen, Spaichingen u. Umgebung e.V.

Polizei ermittelt gegen Tierschutzverein

(Tuttlingen/sz) Die Polizei ermittelt gegen den Kreistierschutzverein Tuttlingen-Spaichingen und Umgebung wegen des Verdachts auf Untreue. Bei einer Durchsuchung der Geschäftsräume wurden umfangreiche Akten beschlagnahmt, die derzeit gesichtet werden. Hintergrund sind finanzielle Ungereimtheiten in den Bilanzen, die durch Containergeschäfte entstanden.

Von unserem Redakteur Michael Hochheuser

Auslöser der Durchsuchungsaktion waren laut Polizeisprecher Wolfgang Schoch ein Artikel in dieser Zeitung über eine Versammlung des Vereins vom 10. Mai sowie eine darauffolgende Strafanzeige eines Mitglieds. Da laut Schoch der Anfangsverdacht auf Untreue bestand, habe die Staatsanwaltschaft grünes Licht für die Beschlagnahme der Akten gegeben. Am späten Nachmittag des 11. Mai rückte die Polizei bei den Tierschützern an. Die Unterlagen werden derzeit gesichtet und bewertet, ob sich der Verdacht bestätigt. Die Ergebnisse werden laut Schoch Ende dieser Woche zur Prüfung an die Staatsanwaltschaft Rottweil weitergegeben.

„Da ist nichts dran“, sagt Christine Dold aus Seitingen-Oberflacht, die bei der Versammlung zur neuen Vorsitzenden gewählt worden war. „Es fehlt definitiv kein Geld.“ Die Frau, die die Anzeige erstattet habe, „macht immer Ärger“. Sie sei vor Jahren bereits einmal aus dem Verein ausgeschlossen worden. Die Ermittlungen blockierten ihre Arbeit, ärgert sich Dold. „Wenn ich gewusst hätte, was alles kommt, hätte ich die Finger davon gelassen.“


Der frühere Vorsitzende, der Aldinger Werner Single, macht „Buchungsfehler“ für die finanziellen Diskrepanzen in Höhe von rund 20 000 Euro durch Containergeschäfte verantwortlich. Single hatte Geld des Vereins in Schiffscontainer investiert, „die erwartete Netto-Rendite lag zwischen viereinhalb und sechseinhalb Prozent“. Dem Kreistierschutzverein sei durch die Transaktionen „kein Cent verlorengegangen“, sagt Single. Den Vorwurf der Veruntreuung weist er von sich. „Es fehlt garantiert kein Geld.“ Offenbar seien über Jahre Summen falsch gebucht worden, was der frühere Steuerberater nicht bemerkt habe. Der Tuttlinger Dennis Butz, der zwischenzeitlich kommissarischer Vorsitzender war, kritisiert, dass die Kassenprüfer nicht so gearbeitet hätten, „wie sie es hätten tun sollen“.

Viele Tierschützer sind stinksauer auf ihre Führungsriege. Der Wurmlinger Jürgen Hauser, seit 2002 im Verein, hält es für „skandalös, dass Geld des Vereins in zweifelhafte Anlageformen gesteckt und damit jahrelang seinem eigentlichen Zweck vorenthalten wurde, für das Wohl der Tiere zu sorgen“. Er habe den Eindruck, dass es im Vorstand nicht um die Tiere, sondern „hauptsächlich um Politik, Machtverhältnisse und eigene Profilisierungssucht ging“.

Ähnlich sieht dies die Leiterin des Tuttlinger Tierheims, Benedikta Butz. Gelder seien nicht für die Tiere eingesetzt worden. „Ich durfte kaum Futter kaufen – das Geld musste auf die Konten.“ Auch am Tierarzt sei gespart worden. So seien Katzenwelpen nicht geimpft worden, „das würde sich nicht rechnen, hieß es“. Auch die Unterbringung im Hundehaus sei „eine Katastrophe“, sagt Benedikta Butz. Änderungspläne seien wegen der personellen Veränderungen im Vorstand „über den Haufen geworfen worden“. Sie sieht es als Problem an, dass der neu gewählte Vorstand weiter von Single beeinflusst werde.

Das Tierheim habe früher „von der Hand in den Mund gelebt“, sagt dieser. Durch seine Aktivitäten stehe es heute „auf einer gesunden finanziellen Basis“. Weil Geld in die Vorsorge geflossen sei, habe „kein Hund hungern müssen“. Den Tieren im Heim gehe es gut, „es ist immer das Essen gekauft worden, das angefordert wurde“. Dass das Hundehaus nicht mehr zeitgemäß ist, räumt Single ein. Auch andere wichtige Projekte wie das Katzenhaus oder die Außenanlagen für Hunde hätten umgesetzt werden müssen.

Verstimmt haben die Mitglieder auch die Umstände der Vorstandswahl. „Ehemaligen Beschäftigten wurde gesagt, dass sie wieder im Tierheim arbeiten könnten, wenn sie für Christine Dold stimmen“, berichtet Benedikta Butz. Laut Jürgen Hauser seien wenige Tage vor der Versammlung eine ganze Reihe neuer Tierschützer in den Verein eingetreten. Einige Mitgliedsbeiträge seien von Christine Dolds Privatkonto überwiesen worden, so Hauser und die Tierheimleiterin. Sogar Geld sei gezahlt worden für Stimmen bei der Wahl, habe es gerüchteweise geheißen.

„Das könnte ich mir finanziell gar nicht leisten“, weist Dold diesen Vorwurf weit von sich. Sie habe eben einen „riesengroßen Bekanntenkreis, und natürlich sind aus diesem Leute in den Tierschutzverein eingetreten, um mich zu unterstützen“. Sie hätte sich nicht aufstellen lassen, „wenn ich Dreck am Stecken hätte“, betont die neue Vorsitzende. Ihr Vorgänger Dennis Butz, nun einer der Stellvertreter Dolds, betont, dass trotz zweier Fronten bei den Tierschützern eine „Zusammenarbeit angestrebt“ werde.

Schwäbische Zeitung vom 26.05.2010

 

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Und noch ein Spendenskandal...

 

 

"Bürger gegen Tierversuche e.V. "

Hamburger Morgenpost vom 21.02.2008

NEUER RAFFKE-VORWURF  

Strafanzeige gegen Tierschützerin

STEPHANIE LAMPRECHT

Schon wieder ein Raffke-Verdacht in der Hamburger Tierschutzszene: Simone Runde, Erste Vorsitzende des Vereins "Bürger gegen Tierversuche", hat sich jahrelang ein üppiges Monatsgehalt von rund 4500 Euro aus Vereinsmitteln zahlen lassen. Zusätzlich erhielt sie Anfang 2007 eine Bonuszahlung von 36000 Euro für ihre "jahrelange ehrenamtliche Tätigkeit". Nun haben die Tierschützer Anzeige beim Landeskriminalamt gestellt.

Simone Runde, die den Verein 1979 gründete, versteht die Empörung über die Verwendung von Spendengeldern nicht: "Auch die Manager von Greenpeace beziehen schließlich ein Gehalt." Tatsächlich steht in der Vereinssatzung von 1989, dass "die oder der Vorsitzende ein Gehalt auf Halbtagsbeschäftigungsbasis erhält, soweit es die Finanzen des Vereins zulassen."

In der Vergangenheit sorgte der Verein immer wieder mit Plakataktionen für Aufsehen, in denen etwa Tierversuche im UKE angeprangert wurden. Prominente Unterstützer im Jahr 2000: Moderatorin Alida Gundlach, Schauspielerin Eva-Maria Bauer und Ole von Beust.

Auch gegen die Pelzindustrie machte Simone Runde mit Kampagnen mobil. Seit Ende 2000 wurde es still um den Verein - die Personalkosten hingegen blieben eindrucksvoll: Rund 75000 Euro im Jahr 2004, rund 39000 Euro im Jahr 2005 und rund 86000 Euro im Jahr 2006.

Im Vergleich: Die Ausgaben für Flugblätter und Werbung betrugen in jenem Jahr nur ein Viertel der Personalkosten. Das Vereinsvermögen, dank einiger Erbschaften einst mehrere hunderttausend Euro schwer, betrug Ende 2006 nur noch 57000 Euro. Die Buchhaltung machte Rundes Ehemann. Auch ihr Sohn soll als Aushilfe Geld vom Verein kassiert haben.

Rechtsanwältin Martina Stoldt hat nun, unter anderem im Namen der zweiten Vereinsvorsitzenden, Strafanzeige gestellt: "Meine Mandantin, selbst ehrenamtlich für den Verein tätig, ist zutiefst empört, dass die Vereinsvorsitzende sich all die Jahre ein dermaßen hohes Gehalt genehmigt hat."

Der Extrazahlung habe die Zweite Vorsitzende nur zugestimmt, weil sie von einer ehrenamtlichen Tätigkeit von Frau Runde ausgegangen sei.

Simone Runde: "Mein Gehalt wurde vom Vorstand beschlossen." Tatsächlich ließen die übrigen Vorstandsmitglieder der Chefin freie Hand: "Meine Mandantin hat die Geschäftsführung vollständig der Ersten Vorsitzenden überlassen", so Stoldt, "das erkennt sie heute als Versäumnis an."

Die Tierschützerin mit dem Managergehalt wird von Rechtsanwalt Friedrich Engelke vertreten, der im vergangenen Jahr unermüdlich gegen die Machenschaften des Tierschutzvereinsvorsitzenden Wolfgang Poggendorf zu Felde zog. Eine Parallele zwischen Poggendorfs Selbstbedienungsmentalität und seiner Mandantin weist er weit zurück: "Die Jahresabschlüsse des Vereins ,Bürger gegen Tierversuche' wurden jedes Jahr von der Finanzverwaltung überprüft. Da ist alles korrekt."


Hamburger Morgenpost vom 22.02.2008

Kassenprüferin erstattete die Anzeige

Vorsitzende kassierte 4500 Euro jeden Monat - bei der Kassenprüfung bemerkte Christa Winkel den Raffke-Fall

STEPHANIE LAMPRECHT

Sie deckte den Raffke-Fall im Verein "Bürger gegen Tierversuche" auf: Kauffrau Christa Winkel (65), die sich im Dezember 2007 als freiwillige Kassenprüferin für den Verein zur Verfügung gestellt hatte - und aus allen Wolken fiel, als sie im Kassenbericht 2006 das Monatsgehalt der Vorsitzenden fand: 4500 Euro, bezahlt aus Spendengeldern von Tierfreunden. Zusammen mit weiteren Vereinsmitgliedern stellte Christa Winkel Strafanzeige beim Landeskriminalamt (Az: LK 511N/1K/ 0104420/2008.

"Ich war von den Socken, als ich die Personalkosten für 2006 sah", sagt die Kauffrau aus Nienstedten. "Insgesamt 85000 Euro! Davon 36000 Euro Abfindung für Frau Runde, für ihre angeblich ehrenamtliche Tätigkeit. Dabei bekam sie 4500 Euro jeden Monat. Ich war fassungslos."

Warum der siebenköpfige Vorstand das Topgehalt der Vorsitzenden abnickte, ist der Kauffrau ein Rätsel. Rundes Stellvertreterin, selbst ehrenamtlich für den Verein tätig, lässt durch ihre Anwältin Martina Stoldt ausrichten, sie habe Simone Runde "blind vertraut" und sei "zutiefst enttäuscht".

Katzenfreundin Winkel war selbst Mitglied im Verein "Bürger gegen Tierversuche", schied in den 90er Jahren aus: "Damals hatte Frau Runde auf der Mitgliederversammlung beantragt, dass sie ein Gehalt beziehen wolle. Das konnte ich nicht mittragen."

"Bürger gegen Tierversuche", betont Christa Winkler, "war einmal ein Superverein, der viel bewegt hat im Kampf gegen Tierquälerei." Deshalb habe sie trotz langer Funkstille auch zugesagt, als Simone Runde sie im vergangenen Dezember bat, sich zur ehrenamtlichen Kassenprüferin wählen zu lassen.

Christa Winkel ahnte nicht, was sie erwartete. Die laufenden Einnahmen des Vereins reichten längst nicht mehr für das Gehalt der Vorsitzenden: "Das wurde aus der Substanz des Vereinsvermögens gezahlt."

Simone Runde wird vom Rechtsanwalt Friedrich Engelke beraten. "Meine liebe, langjährige Mandantin" nennt er sie gegenüber der MOPO. Im Untreue-Skandal um den Vorsitzenden des Hamburger Tierschutzvereins hat Friedrich Engelke stets die Geldgier des Ex-Vorsitzenden Wolfgang Poggendorf angeprangert.

Warum verteidigt der Jurist gleichzeitig ein extrem hohes Gehalt für die Chefin eines anderen Tierschutzvereins? "Das Gehalt wurde von der Mitgliederversammlung beschlossen", erklärt Engelke, "meine Mandantin hat ihre berufliche Tätigkeit für den Verein aufgegeben, leistet rund um die Uhr Arbeit für den Tierschutz."

Kürzlich hat der Verein eine Wohnung im Wert von 70000 Euro geerbt. Dieses Geld, so hoffen die Tierschützer, soll Tieren zugutekommen. Wie es der Wunsch des Verstorbenen war.

Info:
Vereinsfinanzen:

Aus den Finanzen des Vereins "Bürger gegen Tierversuche" (Beträge gerundet)

Personalkosten 2004: 75600 Euro, 2005: 39000 Euro, 2006: 85000 Euro

Einnahmen aus Spenden, Beiträgen und Sammeldos 2004: 30000 Euro, 2005: 25000 Euro, 2006: 18000 Euro

Vereinsvermögen 2004: 220000 Euro, 2005: 163000 Euro, 2006: 57000 Euro

Quelle: Hamburger Morgenpost vom 22.02.2008



Verein "Bürger gegen Tierversuche" vor Auflösung


Der umstrittene Hamburger Verein "Bürger gegen Tierversuche" wird nach dem Bekanntwerden neuer Untreuevorwürfe wahrscheinlich aufgelöst. Das berichtete am Sonnabend NDR 90,3. Die Vorwürfe richten sich gegen die Gründerin des Vereins, Simone Runde. Sie soll sich Medienberichten zufolge selbst bis Ende 2006 ein regelmäßiges Gehalt von 4.500 Euro im Monat für eine Halbtagestätigkeit gezahlt haben, zudem eine Abfindung von mehreren 10.000 Euro kassiert haben. Nach einer Strafanzeige ermittelt das Landeskriminalamt.

Anwalt: "Kein Schuldeingeständnis"


Rundes Anwalt, Friedrich Engelke, sagte, es sei kein Schuldeingeständnis, dass seine Mandantin den Verein nun auflösen wolle. Vielmehr sei niemand bereit, sich für "Bürger gegen Tierversuche" zu engagieren. Das restliche Vermögen des Vereins solle für gemeinnützige Zwecke gespendet werden. Erst vor wenigen Monaten, so der Anwalt, habe "Bürger gegen Tierversuche" eine geerbte Wohnung verkauft.

Quelle: NDR-online vom 23.02.2008 (nicht mehr verfüglich)

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Vorsicht ist nach Auffassung von CharityWatch auch geboten bei folgenden Spenden- sammelorganisationen im TS/TR-Bereich:

- Animal Compassion Europe - Tiere in Not e.V. Näheres >> hier

- Animal Friends International e.V.  Näheres >> hier

- Aktionsgemeinschaft Katzenhilfe Berlin e.V.  Näheres >> hier

- Allgemeiner Tierhilfsdienst e.V.  Näheres >> hier

- Bund deutscher Tierfreunde e.V. Näheres >> hier

- Bundesverband Tierschutz e.V.  Näheres >> hier

- Charity für Tiere e.V.  Näheres >> hier

- Deutsche Gesellschaft für Tiere und Natur e.V.   Näheres >> hier

- Deutscher Tierhilfe Verband e.V.  Näheres >> hier

- Europäischer Tier- und Naturschutz e.V.  Näheres >> hier

- Gandhi-Tierschutz e.V. Näheres >> hier

- Hundehilfe Hundeherzen e.V.  Näheres >> hier

- IFAW Internationaler Tierschutz-Fonds gGmbH   Näheres >> hier

- Mobile Tierrettung e.V.  Näheres >> hier

- Natur- und Tierhilfe e.V.  Näheres >> hier

- Retriever in Not e.V.  Näheres >> hier

- SOS-Projects für Mensch und Tier e.V.  Näheres >> hier

- Stiftung Menschen für Tiere Näheres >> hier

- Stiftung Menschen für Tiere guG  Näheres >> hier

- Südeuropäische Tierhilfe e.V.  Näheres >> hier

- Terra Mater Umwelt- und Tierhilfe e.V.  Näheres >> hier

- Tier in Not e.V.  Näheres >> hier

- Tierschutzliga in Deutschland e.V  Näheres >> hier

Für eine bessere Spendenkultur

rage&reason geht nicht unbedingt konform mit den Beurteilungen von CharityWatch, vielmehr ist CharityWatch selbst durchaus kritisch zu sehen: es handelt sich um eine private bzw. halbgewerbliche Dienstleistungswebsite, die keinerlei offizielle Befugnis hat und auch keiner öffentlichen Kontrolle untersteht; die Bewertungen selbst erscheinen streckenweise wenig substantiiert.* Besondere Achtsamkeit kann gleichwohl bei keiner der gelisteten Organisationen schaden (was grundsätzlich für alle Einrichtungen gilt, die von Spendengeldern leben). Die Negativliste erhebt im Übrigen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Aktuelle Auseinandersetzungen um CharityWatch >> Debatte 1 und Debatte 2

Siehe auch >> Tierschutz Schattenseiten

* Die streckenweise wenig bis gar nicht substantiierte Bewertung durch CharityWatch zeigt sich beispielsweise in der Negativauflistung des Vereins Menschen-Tiere-Werte e.V. [ >>], der ausweislich seiner Homepage überhaupt keine Spenden sammelt >> hier. Die vorgenommene Negativbewertung erscheint in hohem Maße willkürlich, was sich alleine schon in der merk-würdigen Überschrift Kampfhundeverein verweigert Mittelverwendung widerspiegelt.

 

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Material- und Linksammlung

aho 20.03.2010

Transparenz gefragt

Welche Tierschutzorganisation ist seriös? Was ist zu beachten? Politik untätig!

 


(aho) – Über eine ganze Reihe von Tierschutzvereinen und Organisationen wird kontrovers berichtet. Häufig wird die Verwendung von Spendengeldern kritisch hinterfragt. Manche Organisationen sind nicht als gemeinnützig anerkannt. Spenden an derartige Vereine sind deshalb steuerlich nicht absetzbar. In bestimmten Bundesländern dürfen bestimmte Vereine nicht um Spenden und Mitglieder werben. In anderen Bundesländern bleibt der Bürger ungeschützt. Dies ist um so unverständlicher, da der Bürger selbst mit einer Vielzahl von Vorschriften und Gesetzen überzogen und deren Einhaltung per Kontrollen und Bußgeldern durchgesetzt wird.

Auch wenn Prominente für den Tierschutz werben, muss dies nicht für Seriosität garantieren. Einige Prominente nutzen Tierschutzgeschichten als Vehikel für die Eigenwerbung. Informieren sie sich deshalb, bevor Sie spenden oder einer Organisation beitreten.

Spenden und Steuern

Wer an eine gemeinnützige Organisation spendet, kann diese Zuwendung bei seiner Steuererklärung geltend machen. Dadurch wird das zu versteuernde Einkommen geringer, es müssen also weniger Steuern gezahlt werden. Zuwendungen an Vereine, Hilfswerke und Stiftungen können in Höhe von maximal 20 Prozent der Einkünfte des Spenders als Sonderausgaben geltend gemacht werden. Einzige Voraussetzung ist, dass die Empfängerorganisation vom zuständigen Finanzamt als gemeinnützig anerkannt ist. Um die Zuwendung geltend machen zu können, erhalten Sie von dem Empfänger Ihrer Spende eine Zuwendungsbestätigung, die Sie beim Finanzamt einreichen können. Bei Spenden bis zu 200 Euro reicht der Bareinzahlungsbeleg oder die Buchungsbestätigung des Kreditinstituts.

Darüber hinaus benötigen Sie von der Empfängerorganisation noch einen Beleg, der bestimmte steuerliche Angaben über die Organisation enthält. Sofern diese Angaben nicht ohnehin auf dem Überweisungsformular aufgedruckt sind, können Sie diese bei der Organisation anfordern. (Quelle: DZI)

Stellen Sie sicher, dass Ihre Spenden tatsächlich bei bedürftigen Tieren ankommen. Fragen Sie die Organisationen nach dem Spendensiegel des DZI und nach der Anerkennung als gemeinnütziger Verein. Lassen Sie sich nicht von einzelnen aufsehenerregenden Aktionen blenden.

Fragen Sie nach der Höhe der Werbe- und Verwaltungsausgaben.

Dies ist für Spenderinnen und Spender, Sponsoren, Zuwendungsgeber, Medien und Öffentlichkeit sowie Spendenorganisationen eine wichtige Orientierungsgröße. Die an diesen Indikator geknüpften Erwartungen sind allerdings unterschiedlich. In der Regel soll die Antwort auf zwei Fragen geliefert werden:

? Welcher Anteil der Spende kommt bei den Bedürftigen bzw. in den Projekten an?
? Wie effizient arbeitet die Organisation?

Weitere Informationen hier in diesem PDF-Dokument des DZI.

Es ist der mündige Spender gefragt, der sich selbstverantwortlich informiert, sich nicht auf Werbebroschüren verlässt und gewohnt ist, selbstbewusst kritische Fragen zu stellen.

In den Medien wird regelmäßig kritisch berichtet. Hier einige Beispiele:

Der NDR berichtete kritisch zu Tierschutzspenden / Der SPIEGEL: Geschäfte mit Dackelblick / Vier Pfoten kritisch hinterfragt / PETA hinterfragt! / In Rheinland-Pfalz warnt regelmäßig die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Sammlungsverbot / Das Nachrichtenmagazin “kontrovers” berichtete ebenfalls. Hier der Beitrag auf dem aho-Videoportal. Die Täter wurden rechtskräftig zu Haftstrafen verurteilt. Es bleibt offen, ob die vielen gutgläubigen Spender entschädigt werden. (...) / Lesen Sie auch:Sammlungsverbot der ADD gegen Mobile Tierrettung e.V. / In unangenehmer Erinnerung sind noch der Millionenbetrugsskandal um Arche 2000 / und die  Vorgänge im Tierheim Hamburg und das Selbstbedienungs-System Poggendorf / Erinnern Sie sich auch an den Millionenbetrug beim Deutschen Tierhilfswerk? / Informieren Sie sich, ob die von Ihnen in die nähre Auswahl genommene Organisation das Spendensiegel des DZI (Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen) trägt. / Suchen Sie hier in der Datenbank des DZI.


Lesen Sie auch:

 

Quelle: aho - Redaktion Kleintiere & Pferde

 

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  Verwiesen werden soll auch hier auf Fälle des Mißbrauches mit dem Mißbrauch, die dem Tierschutz ähnlich großen Schaden zufügen wie der Mißbrauch selbst.

 

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