antiSpe.de
Themen zum Veganismus
roots of compassion

Auf dieser Seite lesen Sie über

Tierhomöopathie


Tierhomöopathie

 

 

Zentrales Verfahren der alternativen Tierheilpraxis ist die Homöopathie. Sie fehlt in keiner Tier-heilpraktikerausbildung, vielfach bedeuten die jeweiligen Kurse nicht viel mehr oder anderes als eine Einführung in die homöopathische Glaubenslehre. Sonstige Ausbildungsinhalte, sofern es welche gibt, finden sich der Homöopathie allenfalls randständig zugeordnet. In einigen Tierheilpraktikerschulen werden überhaupt nur Lehrgänge zum "diplomierten Tierhomöopathen" angeboten.

Ähnlich wie in der Humanmedizin gilt die Homöopathie auch in der Tierheilkunde als das Natur-heilverfahren schlechthin zur Behandlung aller nur denkbaren Störungen und Erkrankungen - ganz unabhängig davon, dass sie mit Naturheilkunde überhaupt nichts zu tun hat. Verlässliche Zahlen für den Einsatz homöopathischer Präparate zur Behandlung von Tieren gibt es nicht, es spricht indes nichts gegen die Annahme, dass Menschen, die sich selbst auf homöopathischem Wege zu kurieren suchen - 72 Prozent aller Deutschen bezeugen wohlwollendes Interesse daran -,1 Homöopathika auch zur Behandlung ihrer Tiere einsetzen oder zumindest geneigt sind, dies zu tun. Es spricht auch nichts gegen die Annahme, dass die Anwendung homöopathischer Präparate bei Tieren seitens verschreibender Tierheilpraktiker ebenso wie seitens fürsorglicher Frauchen und Herrchen von ähnlicher Ahnungslosigkeit beziehungsweise Ignoranz getragen ist, wie ihre Anwendung bei Menschen. Alleine die ebenso weitverbreitete wie falsche Zuordnung der Homöopathie zu den "natürlichen Heilweisen" zeigt, wie wenig über deren tatsächliches Wesen bekannt ist. Selbst unter akademisch qualifizierten (Tier-)Medizinern finden sich teils hanebüchenste Vorstellungen und Behauptungen zur Homöopathie.

Begründet vor rund zweihundert Jahren von dem sächsischen Arzt und Okkultisten Samuel Hahnemann (1755-1843), hat die Homöopathie sich bis heute praktisch nicht verändert oder weiterentwickelt (die Unterschiede der zahllosen, einander teils vehement befehdenden "Schulen" der heutigen Homöopathie sind, bei Lichte besehen, völlig unerheblich). Grundlegend für die Lehre Hahnemanns ist das sogenannte Simile-Prinzip: "Ähnliches möge mit Ähnlichem geheilt werden" (lat.= similia similibus curentur). Danach sei das passende Heilmittel für ein bestimmtes Leiden dasjenige, das, verabfolgt in höherer Dosis, bei einem gesunden Menschen die Symptome ebendieses Leidens erzeuge: "Wähle um sanft. schnell, gewiß und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle eine Arznei, welche ähnliches Leiden (hómoion páthos) für sich erregen kann, als sie heilen soll".2 Hahnemann war im Jahre 1790 durch einen (zufälligen) Selbstversuch auf dieses Prinzip gestoßen: er hatte festgestellt, dass die Einnahme von Chinarinde, wie sie aus der Behandlung von Malaria bekannt war, bei ihm (scheinbar) zu malariaartigen Fieberzuständen führte. In der Folge erprobte er an sich selbst und an seinen Familienmitgliedern die Wirkung verschiedenster Pflanzen und Mineralien, die er in hohen Dosen solange verabreichte, bis irgendwelche Symptome auftraten; in hochverdünnter Form, so seine Idee, sollten die verabreichten Stoffe als Heilmittel gegen Krankheiten wirken, die mit ebensolchen Symptomen einhergingen. Auch heute noch werden Homöopathika über derartige "Arzneimittelprüfung am Gesunden" getestet.3 Eine entsprechende Arzneimittelprüfung am Tier gibt es nicht, auch wenn immer wieder anderes behauptet wird: die (vermeintlichen) Erkenntnisse der Humanhomöopathie werden eins-zu-eins, sprich: in freier Analogie, in die Tierhomöopathie überführt. In der verquasten Sprache der Homöopathen heißt es hierzu: "Das Studium der Arzneimittelkenntnis führt auch in der Veterinärhomöopathie nur über die Kenntnis der Arzneimittel am Menschen. Grundlage für die gemeinsame Anwendungsmöglichkeit der Arzneimittel an Mensch und Tier ist die sogenannte 'Übertragungslehre' - das Vorgehen nach Analogie zwischen Krankheits- und Heilungsphänomenen des Menschen und denen von Tieren".4

Das Simile-Prinzip, tragende Säule der Homöopathie, gilt längst als widerlegt.5 Schon Hahnemann selbst war mit seinem Chinarinden-Experiment einem Irrtum aufgesessen: Chinin, der Wirkstoff der Chinarinde, ruft keineswegs Fieber hervor, sondern, ganz im Gegenteil, senkt die Körper-temperatur. Hahnemann hatte offenbar eine (seltene) allergische Reaktion erlebt, die ihn zu seinem Trugschluß verleitete. Für das Auffinden geeigneter Therapeutika ist die Simile-Regel völlig unbrauchbar: Beispielsweise können Eisenpräparate zwar eine Eisenmangel-Anämie beseitigen, rufen aber in höherer Dosis keine Anämie hervor. Dagegen kann Blei eine Anämie hervorrufen, ohne zur Therapie geeignet zu sein.6

Über 20.000 homöopathische Präparate und Kombipräparate unterschiedlichster Verdünnungs-grade sind heute verfüglich, die über dutzende verschiedener - und einander vielfach wider-sprechender - Symptom-Nachschlagewerke den Beschwerden des einzelnen Patienten zugeordnet werden können.7 Oftmals, gerade auch in der Tierhomöopathie, in der die Patienten nicht direkt befragt werden können, werden die passenden Präparate ausgependelt oder über den kinesiologischen Muskeltest ermittelt.

Die Herstellung der Homöopathika unterliegt strengsten rituellen Vorschriften. Als Rohmaterialien werden Teile von Tieren, Pflanzen und Mineralien verwendet, aus denen (in willkürlicher Konzentration) sogenannte "Ursubstanzen" gewonnen werden.8 Etwa 1700 verschiedene Rohmaterialien sind heute in Gebrauch - mithin gehäckselte Hoden eines jungen Stieres (Testes juvenis bovis), Bindehaut des Schweineauges (Mucosa oculi suis), zerdrückte Honigbienen (Apis mellifera) oder auch Schleim einer mexikanischen Erdkröte (Buvo alvarius) -,9 verbindlich festgelegt in der offiziellen Arzneimittelliste der Homöopathie, der sogenannten "Materia Medica". Rohmaterialien wie getrocknete Bettwanzen, faules Rindfleisch oder Tränen einer Jungfrau finden sich nur noch in älteren Ausgaben verzeichnet, inzwischen hat man die allergroteskesten Auswüchse herausediert.10 Vagina bovis, die Scheide der Kuh, ist indes nach wie vor aufgelistet, desgleichen das aus Krätzemilben gewonnene Präparat Psorinum, das der Behandlung von grindigem Hautausschlag und aashaftem Mundgeruch dient oder Exkrementum canium, Hundekot, wirksam mithin bei "Schokoladensucht"(!)11 - und auch die aus der offiziellen "Materia Medica" gestrichenen Materialien finden bei orthodoxen Hahnemannianern nach wie vor Verwendung.

Auch aus pathologisch veränderten, abgestorbenen oder bereits in Verwesung übergegangenen Gewebeteilen werden homöopathische Präparate hergestellt, desgleichen aus Eiter, Rotz und jedweden sonstigen Sekreten oder Exkreten des tierischen und menschlichen Körpers; selbst Mikroben, Bakterien und Viren dienen als Ausgangsmaterial. Derlei aus “Gift-, Schad- und Krankheitsstoffen” gefertigte Präparate werden als “Nosoden” bezeichnet, das dazugehörige Heilverfahren als “Nosodentherapie” oder, etwas abgewandelt, als “Isopathie” (nach Enderlein).12

Zu den häufig verwendeten Nosoden zählt das Präparat Medorrhinum, hergestellt aus dem Trippererreger, sprich: dem aus der Harnröhre abgesonderten gonorrhoischen Schleim. Eingesetzt wird es nicht nur bei ständigem Urinierzwang sondern vor allem bei grundloser Übellaunigkeit oder Depression.13 Zu erwähnen sind an dieser Stelle auch die sogenannten “Vetokehl”®”- oder “Sanum”-Präparate, die, hergestellt und homöopathisch aufbereitet aus Bakterien- oder Schimmelpilzkulturen, pathogene Mikroorganismen im Körper in ihren apathogenen Ursprungszustand zurückzubauen in der Lage seien. ”Vetokehle” spielen vor allem in der Tierhomöopathie eine große Rolle.14

Der größeren Suggestivkraft wegen kommen Homöopathika grundsätzlich in latinisierter Form daher: Natrum Muriaticum hört sich allemal wirkmächtiger an als Kochsalz, und Anus bovis - aufgeführt sowohl in der "Materia Medica" als auch der Positivliste der rot-grünen Bundesregierung (von November 2002) - hört sich besser an als Rinderarsch.15

Die Ursubstanzen werden nun schrittweise verdünnt (= potenziert), entweder im Verhältnis 1:10 (D = Dezimalsystem) oder im Verhältnis 1:100 (C = Centesimalsystem). Gelegentlich werden auch Verdünnungen im Verhältnis 1:50.000 (Q = Quinquagintamillesimalsystem, in eigenwilliger Verwendung der römischen Ziffern für 50.000 auch als LM-System bezeichnet) hergestellt. Das Procedere, um es zu wiederholen, folgt strengstem, nachgerade kultischem Ritual, in seinen einzelnen Schritten exakt festgelegt im offiziellen "Homöopathischen Arzneibuch" (HAB): Für eine D1-Verdünnung wird ein Teil Ursubstanz mit neun Teilen eines Gemisches aus 2/3 Mineralpulver und 1/3 Milchzucker versetzt und in einem Mörser 6-7 Minuten lang verrieben, dann 3-4 Minuten gescharrt, erneut 6-7 Minuten verrieben und nocheinmal 3-4 Minuten gescharrt. Für eine D2-Verdünnung wird ein Teil dieses Gemisches abgenommen, mit neun Teilen Milchzucker versetzt und erneut in der beschriebenen Manier gerieben und gescharrt. Für eine D3-Verdünnung wird der D2-Schritt wiederholt. Für eine D4-Verdünnung wird ein Teil des D3-Gemisches in ein Glasbehältnis gefüllt, mit neun Teilen eines Wasser-/Alkoholgemisches (meist Weingeist) versetzt und - ab diesem Schritt wichtigster Teil der Prozedur -: exakt zehnmal kräftig geschüttelt (d.h. auf ein Lederkissen "in Richtung Erdmitte" geschlagen). Zur Herstellung einer D5-Verdünnung wird ein Teil der D4-Lösung abgenommen, mit neun Teilen Wasser/Alkohol versetzt und erneut zehnmal geschüttelt. Durch "gehöriges Reiben und Schütteln" so Hahnemann, würden selbst solche Mittel "durchdringend" wirksam, die "im rohen Zustande nicht die geringste Arzneikraft äußern".16

Mit der D5-Lösung (beziehungsweise jeder folgenden und in gleicher Weise vorgenommenen Verdünnung) werden nun - in willkürlicher Menge - kleine Milch- oder Rohrzuckerkügelchen (Globuli) besprüht, die nach dem Trocknen das fertige homöopathische Arzneimittel darstellen. (Bei einigen Präparaten wird auch schon ab der ersten Verdünnung mit einem Wasser-/ Alkoholgemisch [gelegentlich auch mit reinem Wasser] gearbeitet; das Vorgehen freilich bleibt das gleiche: für D1 wird ein Teil Ursubstanz mit neun Teilen der gewählten Lösungsflüssigkeit versetzt und zehnmal geschüttelt, für D2 wird ein Teil dieser D1-Verdünnung mit weiteren neun Teilen der Lösungsflüssigkeit versetzt und erneut zehnmal geschüttelt. Das Verfahren wird wiederholt, bis der gewünschte Verdünnungs- bzw. Potenzierungsgrad erreicht ist.) Einige der Lösungen werden auch nicht auf Globuli gesprüht, sondern mit Milchzucker oder anderen Trägersubstanzen zu Tabletten gepresst beziehungsweise in Cremes oder Gele eingearbeitet. Wieder andere werden in flüssiger Form verabfolgt und/oder mit verschiedenen weiteren Lösungen zu "Regenaplex"-Präparaten (nach Stahlkopf) oder zu "Antihomotoxica" (nach Reckeweg) kombiniert (von orthodoxen Nachfahren Hahnemanns werden derlei Komplex-präparate allerdings abgelehnt; desgleichen sogenannte “Potenzakkorde”, Präparate nur eines Inhaltsstoffes in unterschiedlichen Verdünnungsgraden). D6 jedenfalls bedeutet die Auflösung eines Teiles Ursubstanz in 1.000.000 Teilen Lösungsmittel. Das Verdünnen in Centesimalpotenzen erfolgt analog in Hunderterschritten: Für C1 wird ein Teil Ursubstanz mit neunundneunzig Teilen Lösungsmittel verrieben oder verschüttelt, C6 bedeutet folglich ein Teil Ursubstanz in einer Billion Teilen Lösungsmittel. Bei Q- beziehungsweise LM-Potenzen, bei denen die Verdünnung in Schritten von 1:50.000 vorgenommen wird, bedeutet bereits der Schritt nach Q4 ein Verhältnis von einem Teil Ursubstanz zu exakt 6,25 Quintillionen Teilen Lösungsmittel.17

Nach homöopathischer Vorstellung verstärke sich die Wirkung des Mittels, je höher es potenziert sei, das heißt: je weniger Wirkstoff es enthält. (Der Begriff "Potenzieren" ist insofern höchst irreführend: er bedeutet nichts anderes als eine Verdünnung des Wirkstoffes.) D6 entspricht etwa dem Verhältnis von zwei (Pipetten-)Tropfen Ursubstanz auf eine gefüllte Badewanne, D12 einem Tropfen auf das gesamte Wasser des Bodensees. Löste man eine Tablette Aspirin im Atlantik auf, hätte dieser eine Aspirin-Potenz von D20. Ab einer D23 Verdünnung (1:1023), dem Überschreiten der sogenannten Avogardo- oder Loschmidt-Konstante, ist rein rechnerisch kein einziges Molekül der Ursubstanz mehr in der Lösung vorhanden.18 D31 entspricht dem Verhältnis von einem Tropfen zur Masse der Erde, D47 zu der des Sonnensystems und D100 des gesamten Universums. Die Potenz D120 bedeutet die Verteilung eines Tropfens Urtinktur auf die Masse von 100 Trillionen Universen.19 Desungeachtet operieren Hochpotenzler mit Verdünnungen von D1000 und darüber, ein französisches Homöopathenteam will gar ein Jod131-Präparat in der Potenz von C1000 (1:1001000) fabriziert und: seine Wirksamkeit nachgewiesen haben.20 Eine C1000-Potenz bedeutet ein Teil homöopathischer Ursubstanz aufgelöst in einer Menge an Teilen, die einer Zahl von 100 mit tausend angehängten Nullen entspricht, 1000mal in ein jeweils neues Gefäß umgefüllt und exakt 10.000mal kräftig geschüttelt. Tatsächlich werden in der tierhomöo-pathischen Literatur häufig Höchstpotenzen anempfohlen: Ekzematöse Hauterkrankungen bei Pferden etwa seien mit Arsenicum album (weisses Arsen) in der Potenz C1000 zu behandeln: "1x täglich bis es besser wird".21 Selbst von Potenzen C1500 bis hin zu C1000000 ist die Rede, an denen allerdings, ihrer ungeheueren Wirkkraft wegen, das zu behandelnde Tier nur kurz riechen dürfe.

Läßt sich die Wirkung von Tiefpotenzen bis D6 noch mit einem, wenngleich stark verdünnten, so doch nachweisbaren Inhaltsstoff begründen, so fehlt für die vorgebliche Wirksamkeit von Hochpotenzen, in denen kein einziges Molekül davon mehr enthalten ist, jede plausible Erklärung. Die von Homöopathen favorisierte "Imprint-Theorie", derzufolge durch das intensive Reiben, Scharren und Schütteln der Lösung Energie zugeführt werde, durch die dieser die "Information" der Ausgangssubstanz "eingeprägt" oder "aufgestempelt" werde, ist absurd und im übrigen längst widerlegt.22

Bezeichnend ist insofern auch die gelegentlich angeführte Hilfsargumentation, für Homöopathika gelte dasselbe Gesetz wie für das "Wasser von Lourdes": es sei wissenschaftlich erwiesen, dass "das Lourdes-Wasser spezielle Informationen beinhaltet und beliebig reproduzierbar ist. Ein paar Tropfen Lourdes-Wasser in einen Liter Leitungswasser geträufelt, ergibt für diesen Liter die gleiche Information und Wirkung wie ein Liter Original-Lourdes-Wasser".23 Es findet sich sogar ein eigenes Gerät auf dem Markt, der sogenannte “Kompaktverstärker Nosofax 1R10”, der “Resonanz-Signale aus einer Musterampulle abgreifen und auf den Wasserinhalt von Zielampullen übertragen” könne: Man steckt eine Ampulle mit 2ml Lourdes-Wasser oder mit einem in 2ml Wasser aufgelösten homöopathischen beziehungsweise nosodischen Präparat in das Gerät, in dem innerhalb von drei Minuten zehn weitere mit normalem Leitungswasser befüllte und ebenfalls in das Gerät gesteckte Ampullen mit den energetischen Informationen der Musterampulle “beschwungen” würden. Auf diese Weise entstehe eine zehnfache Menge des ursprünglichen Heilmittels, deren Wirkkraft aufgrund des “geklonten Energiemusters” mit diesem völlig identisch sei. Ein einmal angeschaffter Grundstock an Heilmitteln könne so mühelos und in beliebigem Quantum vervielfältigt werden. Die Kosten des von einem Hans-Peter Schabert entwickelten und vertriebenen “Nosofax 1R10” - das mit einer Batterie und ein paar Leuchtdioden versehene Gerät in Schuhschachtelgröße bewirkt naheliegenderweise überhaupt nichts - belaufen sich auf 400 EUR.24

Ebenso absurd ist die Vorstellung, mit jedem weiteren Potenzierungsschritt (d.h. mit jeder weiteren Verdünnung) würde die Wirkung der Lösung sich "dynamisieren", sprich: verstärken. Falls dem so wäre, müßten sich bei der Verdünnung mit Wasser auch die in diesem enthaltenen Bestandteile wie Natrium, Kalzium, Kalium oder Eisen mitverstärken. Vielen Homöopathika liegen 35%ige Alkohollösungen als Ursubstanz zugrunde; konsequenterweise müßte sich auch die Wirkung des Alkohols beim Verschütteln steigern, was aber nicht der Fall ist.

Es gibt keine einleuchtende Erklärung, weshalb ein verdünnter oder überhaupt nicht mehr vorhandener Stoff irgendeine Wirkung haben soll, während die im Lösungsmittel selbst vorhan-denen Stoffe unwirksam bleiben sollen (besonders grotesk, wenn etwa eine Natrium-Ursubstanz in Wasser verdünnt wird, in dem von Natur aus Natrium enthalten ist). Unerklärbar bleibt auch, weshalb eine verschwindend winzige Dosis einer Substanz als Heilmittel wirken soll, während man täglich ein Vielfaches davon über die Nahrung aufnimmt. Die weitverbreitete Behauptung, die Homöopathie sei ein "exaktes zuverlässiges Verfahren", dem eine "klare Logik" innewohne,25 ist insofern schlicht Unsinn; desgleichen die Behauptung, homöopathische Präparate wirkten nicht auf den Organismus, sondern auf dessen geistige "Lebenskraft": "Da die Lebenskraft nun nichts Materielles ist, sondern etwas Energetisches, Dynamisches, dürfen auch die Medikamente, die sie wieder zur Harmonie bringen sollen, nicht materiell sein".26

Gleichgültig ob materiell, immateriell oder sonst etwas: es spricht nicht eben für ein "exaktes Verfahren", wenn ein und dieselbe Krankheit mit ganz verschiedenen Mitteln behandelt wird, und umgekehrt, ein und dasselbe Mittel bei ganz unterschiedlichen Krankheiten wirksam sein soll. Das in der (Tier-)Homöopathie vieleingesetzte Mittel Nux Vomica (Brechnuß) beispielsweise soll - ungeachtet der ständig vorgetragenen Behauptung, es gebe in der Homöopathie keine Symptom- sondern nur Ursachenbehandlung - bei Hunden gegen nervöse oder angstbedingte Ruhelosigkeit helfen, aber auch gegen Durchfall und Darmverschluß, gegen Harnträufeln, Blasenkatarrh und Nierenkolik, gegen Juckreiz der Haut, Bandscheibenvorfall, Lähmung der Hinterpfoten und nicht zuletzt gegen epileptische Anfälle.27 Auch zur Verhaltenskorrektur eigne sich das Mittel vorzüglich. Im Standardwerk "Homöopathie für Hunde" ist insofern gar die Rede von einem "Nux-vomica-Typ": ein Hund mit spezifischen "Kanten schwierigen Verhaltens", die mittels länger-fristiger Gabe von Nux vomica (D30) so "abzuschleifen (sind), dass es nicht mehr stört". Der Nux-vomica-Hund erscheine zwar ausgeglichenen Gemütes, sei letztlich aber unberechenbar: bei Fremden "ist es möglich, dass er noch schnell von hinten nachschnappt". Er sei ein gieriger Fresser, neige zu Eifersucht und könne grundsätzlich nicht allein sein: "Er bellt, macht Pfützen im Haus, ist manchmal auch zerstörungssüchtig."28 Ständiges Bellen, Urinieren im Haus und Zerstörungswut könnten allerdings auch mit Hilfe von Tarantula (getrocknete Tarantel) oder Phosphorus (Phosphor) behoben werden. Entsprechende Typologien beziehungsweise Arzneimittelbilder gibt es für sämtliche gängigen Homöopathika: Der "Staphisagria-Typ" beispielsweise rege sich leicht auf und könne dabei äußerst aggressiv werden, denn: "es liegt eine verdrängte Bösartigkeit vor". Behebbar sei diese mittels einer sechs- bis achtwöchigen Staphisagria-(Läusepfeffer-)Kur, Potenz D30, eine Dosis täglich. Die "Schlüsselsymptome" des "Platinum-Typs" - "Stolz und Hochmut neben hypersexuellem Verhalten" - ließen sich im gleichen Zeitrahmen zuverlässig in den Griff bekommen: durchzuführen sei eine Platinum-(Platin-)D30-Kur.29

In ihrer ständigen Bezugnahme auf das Humanrepertorium (= Index der Materia Medica) schreiben orthodox nach Hahnemann tätige Homöopathen den zu behandelnden Tieren nicht selten (Arzneimittelbild-)Eigenschaften wie Geschwätzigkeit, Unzufriedenheit mit sich selbst, Kleptomanie, Indiskretion, Aberglaube, Pedanterie, Betrug oder auch Neigung zu Selbstmord zu - was von fortschrittlicheren Vertretern der Zunft durchaus kritisch gesehen wird: "Zur Analogi-sierung des Krankheitsbildes eines Tieres legen Tierhomöopathen Ergebnisse der Arzneimittel-prüfung am Menschen zugrunde. Dies ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Man muss wissen, was sich vergleichen lässt und was Unsinn wäre."30 Sie plädieren insofern für eine "wissenschaftlich orientierte" Tierhomöopathie mit Arzneimittelprüfung am Tier und einem eigenen Vetrinärrepertorium.31 (Eine seit 2002 vorliegende “Materia Medica der homöopathischen Veterinärmedizin” wird insofern von vielen Tierhomöopathen abgelehnt, desgleichen ein 2004 erschienenes “Alphabetisches Repertorium der homöopathischen Tiermedizin”.32)

Zu den marktführenden Herstellern und Vertreibern veterinärhomöopathischer Einzel- und Kombipräparate zählt die schwäbische Firma Ziegler - Ganzheitliche Tiermedizin, deren Sortiment vor allem Präparate in “niedrigen Potenzen” (zwischen D4 und D12) umfasst; die Rastätter Firma Supracell - Homöopathie für Heimtiere dagegen ist auf Hochpotenzpräparate jedweder Sorte (von C6 bis LM12) spezialisiert. Interessant ist beispielsweise das Supracell-Präparat “Promusal” zur Behandlung von Brieftauben, die unter Laryngitis (Kehlkopfentzündung), Pharyngitis (Rachen-entzündung), Entzündungen der Rachenschleimhaut in Zusammenhang mit bakteriellen und virusbedingten Infektionen (!) oder unter Protozoenbefall (Hexamiten und Trichomonaden) leiden. Das Präparat setzt sich zusammen aus Ammonium carbonicum (Hirschhornsalz) LM6, Causticum (Mixtur aus gebranntem Kalk und Kaliumhydrogensulfat) LM12 und Kalium jodatum (Kaliumjodid) D200 in einer 18 Vol.% Alkohol-Lösung. Man kann davon ausgehen, dass außer dem Alkohol keinerlei weiterer Wirkstoff enthalten ist, die Behauptung, das Mittel habe eine spezifische “Heilwirkung auf alle Schleimhäute, insbesondere auf die Schleimhäute der oberen Luftwege des Rachens und des Kehlkopfes”,33 ist insofern reiner Unfug. Die in der Tierheilpraxis vielverwende-ten sogenannten “Vetokehle” (D4 bis D6) werden von der norddeutschen Firma Sanum-Kehlbeck hergestellt und vertrieben. Das Präparat “Vetokehl®Salm” beispielsweise, bestehend aus einer D6-potenzierten Bakterienkultur (Salmonella enteritidis), helfe bei Hunden, Katzen kleinen Nagern, Zier- und Nutzvögeln gegen chronische Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeichel-drüse), Enterobiasis (Wurmbefall), Gastroenteritis (Magen-/Darmentzündung) und Furunkulose. Zu verabfolgen sei es wahlweise über Injektion (1x wöchentlich 1 ml) oder Zugabe zum Futter (1x täglich 5 Tropfen).34

Die stete Behauptung der (Veterinär-)Homöopathie, sie stelle nicht auf das Symptom einer Erkrankung ab, sondern suche in "ganzheitlichem Herangehen" eben das Mittel, das zu Persönlichkeit, Konstitution und Lebensumfeld des jeweiligen Patienten passe und die Krankeit in ihrer Ursache angehe, wird vollends ad absurdum geführt in den umfänglichen "Symptomlisten", die die einschlägige Literatur bereithält, in denen (Krankheits-)Symptome und homöopathische Heilmittel einander in plattest monokausal-indikativer Manier zugeordnet werden: "Appetit auf den eigenen Kot" etwa sei mit Veratrum album (weiße Nieswurz) zu beheben, "Hysterie bei Scheinträchtigkeit" mit Asa foetida (Stinkasant), "Zerstörungswut aus Ungezogenheit" mit Agaricus muscaris (Fliegenpilz).35 Auch im Internet sind derartige Listen zu finden, bevorzugt auf den websites der Präparatehersteller, aber auch auf den online-Seiten von Hautierverbänden und Tiermagazinen.36 Ausgestattet mit oberflächlichstem Wissen und ungeachtet der Frage, ob die Diagnosen beziehungsweise therapeutischen Maßgaben richtig sind oder nicht, kann nun jedermann über den einschlägigen Internetversand, vielfach auch über die Apotheke, die entsprechenden Präparate erwerben und - außerhalb jeder Kontrolle - jedes Tier mit jeder Erkrankung damit behandeln.

Eine vor allem in der Veterinärheilpraktik weitverbreitete Sonderform der Homöopathie stellt die “Therapie mit Tiergiften und tierischen Reintoxinen” dar. Aus den Giften von Ameisen (Formica rufa), Bienen (Apis melifera), Kreuzspinnen (Aranea diadema), Kröten (Bufo marinus), Skorpionen (Androctonus australis), Kobras (Naja tripudians) und einer Vielzahl weiterer “niederer” Tiere werden Präparate hergestellt, die in Potenzen von D3 bis LM6 verabfolgt werden. Dem “Lehrbuch für Tierheilpraktiker” von Sylvia Dauborn ist zu entnehmen, bei “Blutungen unbekannter Ursache aus Nase und Uterus, auch bei toxischen, allergischen und endokrinen Blutungen” sei ein Präparat aus dem Gift der Mokassinschlange (Agkistrodon piscivoris) angezeigt, bei Embolien, Magen-/Darmblutungen oder Krampfhusten hingegen eines aus Korallenottergift (Micrurus corallinus). Homöopathisch aufbereitetes Grubenottergift (Lachesis mutus) helfe gegen Infektionen, Abszesse und Gelenkrheumatismus, Kreuzottergift (Vipera berus) gegen Kreislaufschwäche, Brechdurchfall und Sepsis. Bei Asthma bronchiale empfehle sich ein Präparat aus dem Schwanzdrüsensekret des Stinktieres (Mephtis putorius).37

Gleichermassen absurd und in diametralem Widerspruch stehend zum vorgeblich grundlegenden Prinzip individueller Betrachtung jedes Einzelfalles sind die völlig undifferenzierten Dosierungs-anleitungen der Tierhomöopathie: Welpen oder Hunden von Zwergrassen seien "2 Globuli oder 2 Tropfen oder 1/4 Tablette" zu verabfolgen, egal welchen Präparates und egal bei welcher Erkrankung, kleinen Hunden "5 Globuli oder 5 Tropfen oder 1/2 Tablette", großen Hunden"10 Globuli oder 10 Tropfen oder 1 Tablette". Tiefe oder niedere Potenzen bis D12 seien "bei bei akuten Erkrankungen, bei Organstörungen oder bei lokalen Läsionen (...) in kurzen Zeitabständen, z.B. halbstündlich oder stündlich oder mehrfach täglich" zu verabfolgen; mittlere Potenzen bis D23 "bei schon länger dauernden Krankheiten oder mehr funktionellen Störungen (...) in größeren Zeitabständen, z.B. 1x täglich oder 1x wöchentlich"; und hohe Potenzen bis D1000 "bei chronischen Leiden oder psychosomatischen Störungen (...) in recht großen Zeitabständen, z.B. 1x wöchentlich, 1x monatlich, 1x alle 3 Monate".38 Laut Tierheilpraktikerin Marga Dossard sei bei einer homöopathischen Behandlung eine "pedantisch genaue Dosierung (...) nicht erforderlich".39 Selbst der Verdünnungsgrad gilt einigen Homöopathen als unerheblich: "Der ewige Streit um die Verdünnung (Potenz) des Mittels ist nicht so entscheidend wie das Mittel selbst. Es ist wichtiger, das ähnlichste Mittel für die Krankheit zu finden, welches die nötige Information für die Heilung liefert".40

Ans Kriminelle heranreichend sind Ratschläge, Infektionskrankheiten wie etwa eine akute Blasenentzündung homöopathisch, hier: mit Cantharis (Spanische Fliege), zu behandeln; oder die chronische Hodenentzündung eines Rüden, wahlweise auch verklebte Eierstöcke bei Hündinnen, mit Thuja occidentalis (Lebensbaum), wobei die Groteske noch gar nicht erwähnt ist, dass als deutlicher Hinweis auf das Vorliegen solcher Erkrankung eine "Abneigung (des Tieres) gegen Kartoffeln" gilt sowie der Umstand, dass sein "Harnstrahl sich beim Wasserlassen ständig in zwei Hälften teilt".41 Thuja occidentalis in höheren Potenzen eigne sich darüberhinaus auch zur Behandlung von Leberflecken sowie "dunklen, blumenkohl-ähnlichen, gestielten, verhornten oder auch fleischfarbenen, wabbligen Warzen und schwammigen Auswüchsen".42

Im Grunde bewegt sich jeder Versuch, gegen ernsthafte Gesundheitsstörungen mit homöopathi-schen Kügelchen anzugehen, am Rande des Kriminellen: ob es sich nun um die komplett unsinnige Behandlung von Bandwurmbefall mit Cuprum oxydatum nigrum (oxydiertes Kupfer) - am wirksamsten angeblich bei ?Vollmond -,43 von chronischem Husten mit Spongia (Röst-schwamm) oder einer beginnenden Hüftdysplasie mit Harpagophytum procumbens (Teufels-kralle) handelt.44

Gänzlich im Bereich des Kriminellen bewegen sich die - szenetypischen - Maßgaben der Homöo-pathin Anja Schmidt beispielsweise zur Selbstbehandlung von "chronischem Durchfall, Blut und Schleim im Stuhl": hier empfehle sich die Verabfolgung von Mercurius (Quecksilber), bei drohendem Kreislaufzusammenbruch zusätzlich die von Veratrum album (Weiße Nieswurz), jeweils in der Potenz C30. Im übrigen, so Heilpraktikerin Schmidt, sei von Antibiotika grund-sätzlich Abstand zu halten, denn: diese "schädigen die Darmflora im Zweifelsfalle eher, als ihr zu nützen".45

Das bereits erwähnte “Lehrbuch für Tierheilpraktiken” - laut Vorwort der Autorin auch zum Selbststudium geeignet - führt für jede nur denkbare veterinäre Erkrankung homöopathische Heilmittel auf (deren Hersteller beziehungsweise Vertreiber werbewirksam gleich mitauflistet werden). Eine Entzündung des Ohres beispielsweise, aus dem “eitriges, gelbgrünes, nach altem Käse riechendes Sekret” austrete, sei mit Hepar sulfuris (Kalkschwefelleber) D30 zu behandeln, eine Penis- oder Vorhautentzündung, die mit “chronisch stinkendem dünnem Ausfluss” einhergehe, mit Silicea (Kieselerde) derselben Potenz; einen eitrigen Abszess am Auge mit Argentum nitricum (Silbernitrat) C30, eine tief sitzende Warze mit Antimonium crudum ( Schwarzer Spießglanz) D12, ein Hodensackekzem mit Croton tiglium (Purgerkroton) D6. Bei Stoffwechselstörungen alternder Tiere sei “Syzygium comp./Heel 3x tgl. 10 Tropfen” angezeigt, ein Kominationspräparat bestehend u.a. aus Syzygium jambolanum (Gewürznelke) D8, Lycopodium (Bärlapp) D4, Secale cornutum (Mutterkorn) D6, Natrium Sulfuricum (Glaubersalz) D10 und Pankreas suis (Bauchspeicheldrüse des Schweins) D10. Auch bei Infektionskrankheiten und Parasitosen empfehle sich der Einsatz homöopathischer Mittel: Die von Milben verursachte Räude etwa sei erfolgreich mit Conium maculatum (Gefleckter Schierling) D12 zu bekämpfen, die in erster Linie von Zecken übertragene Borreliose, eine bakterielle Erkrankung mit hoher Mortalität, mit einer Borellien-Nosode D6 oder D12. Und selbst Viruserkrankungen wie beispiels-weise Zwingerhusten oder Staupe bei Hunden seien homöopathisch in den Griff zu bekommen: in ersterem Fall über Verabfolgung von Ferrum phosphoricum (Eisenphophat) D6, in zweiterem der Morbilli-(Masern-)Nosode D30 oder von “Gripp-Heel” (bestehend aus Aconitum napellus [Blauer Eisenhut] D3, Bryonia [Rotbeerige Zaunrübe] D3, Lachesis mutus [Grubenotter] D11, Eupatorium perfoliatum [Wasserhanf] D2 und Phosphorus [Phosphor] D4).46

Kriminell sind vor allem auch die Ratschläge orthodox-homöopathischer Impfgegner, die vor den regelmäßig erforderlichen Schutzimpfungen von Haustieren - Staupe, Parvovirose, Hepatitis, Tollwut etc. - warnen. Bezugnehmend auf die horrenden und von keinerlei Fakten gestützten Schauergeschichten, die in der humanheilpraktischen Szene hinsichtlich der Risiken von Schutzimpfungen kursieren,47 wird auch in der Veterinärheilpraxis vielfach davon abgeraten, Tiere konsequent impfen zu lassen (zumal Veterinärheilpraktiker zu Impfungen nicht befugt sind).48 Die dogmatische Ablehnung des Impfens seitens vieler Homöopathen geht auf einen Schüler Hahnemanns zurück, einen gewissen Constantin Henning, der 1876 ein entsprechendes Manifest verfasst hatte.49 Oftmals wird die Impfgegnerschaft auch mit Tierrechtsgedanken verknüpft, da Impfstoffe in der Regel aus Tieren gewonnen und an Tieren erprobt werden. In der Tat ist die Herstellung von Medikamenten aus tierischen Bestandteilen aus vielerlei Gründen problematisch - was Homöopathen bei ihren sonstigen aus Tiersubstanz verfertigten Präparaten allerdings nicht anficht -, umsomehr deren Erprobung an Tieren. Die undifferenzierten Behauptungen indes, mit denen beispielsweise der bundesweit agierende Verein Antivivisektion e.V. auftritt, Impfungen seien nichts als “moderner Aberglaube ohne wissenschaftliche Grund-lage”, sie schützten nicht nur nicht gegen Krankheiten sondern seien in vielen Fällen Ursache schwerster organischer und zerebraler Schädigungen,50 sind gänzlich unhaltbar. Ins vollends Absurde begibt sich ein eigens etablierter Verein Gesundheit+Impffreiheit für Tiere e.V., der auf der Grundlage einer nicht näher ausgewiesenen “englischen Studie” behauptet, es seien bei einer Kohorte 2.670 geimpfter Hunde mehr als zwanzig Prozent schwer erkrankt, über die Hälfte davon innerhalb von drei Monaten nach der Impfung: 75% Hirnhautentzündung, 52% Lähmungen, 47% Leberschäden, 40,5% Nierenschäden, 31% Krebs, 26,8% Herzerkrankungen usw. Im Klartext: 12,2% aller Hunde dieser Untersuchung seien aufgrund der Impfung an Meningitis (Hirnhaut-entzündung) erkrankt. Von den Hunden, die gegen Hepatitis geimpft worden seien, seien 63,6% an Hepatitis erkrankt, 55,6% der gegen Staupe geimpften Hunde an Staupe, von den gegen Leptospirose geimpften Hunden sei gar jeder einzelne (100%) an Leptospirose erkrankt. Einen Beleg für diese in zahlreichen Tierforen kolportierten Horrorbehauptungen gibt es nicht. Es wird nicht einmal angegeben, wann oder wo die “Studie” durchgeführt worden sein soll.51 Gleichermaßen absurd ist das szeneübliche Dahergerede, es sollten, wenn überhaupt, anstatt einer Impfung homöopathische Nosoden verabfolgt werden: diese basierten auf dem gleichen Wirkprinzip wie die vakzinen Impfstoffe, seien aber komplett risiko- und nebenwirkungsfrei. Das weitverbreitete Standardwerk “Naturheilkunde für Hunde” (dito: Katzen und Pferde) von ?Wolfgang Becvar rät allen Ernstes zu einem “alternativen Impfprogramm”, bei dem das Jungtier zum Schutz gegen Staupe, Hepatitis, Leptospirose, Parvovirose, Tollwut etc. ab der vierten Lebenswoche zweimal im Abstand von vier Wochen und dann wiederkehrend alle vier bis sechs Monate ein entsprechendes Nosodenhomöopathikum verabreicht bekommt. Gegen Tollwut beispielsweise empfehle sich Scarlatinum (Scharlach-Nosode) D200: “Der volle Impfschutz tritt bei allen Impfungen 3 Tage nach der 2. Gabe ein!”52

Erwähnenswert an dieser Stelle ist die bei Hunde- und Pferdezüchtern hoch im Kurse stehende sogenannte “Eugenische Kur”, bei der durch die Einnahme bestimmter homöopathischer Nosodenpräparate auf Trächtigkeits- und Geburtsverläufe Einfluß genommen werden soll. Der Metabolismus des Muttertieres werde so reguliert, dass “die Stoffwechselgifte, Toxine und umweltbedingte Schadstoffe besser ausgeschieden werden können. Dadurch werden das Muttertier und die Föten optimal versorgt und ernährt. Die Welpen (bzw. Fohlen, CG) sind später widerstandfähiger gegen Krankheiten und offener ihrer Umwelt gegenüber. Erbübel und rassebedingte Schwächen wie Allergien werden günstig beeinflusst bzw. verhindert.”53 Die auch als “Trächtigkeitskur” bezeichnete “Prophylaxemaßnahme” besteht aus einer initialen Verabfolgung von - je nach Größe des Tieres - sieben bis zehn D200-Globuli Tuberculinum (Tuberkulosenosode), gefolgt in jeweils vierwöchiem Abstand von einer je gleichen D200-Gabe Luesinum (Syphilisnosode), Medorrhinum (Trippernosode) und Sulfur (Schwefel).54

Homöopathika, jedenfalls solche in höheren Potenzen (über D12), haben keinerlei nachweisbare Wirkung. Keine der von Homöopathen bislang vorgelegten Studien konnte überzeugen. Die französischen Autoren Hill und Dayon haben Anfang der 1990er vierzig kontrollierte klinische Untersuchungen ermittelt und analysiert. Nur drei davon waren methodisch einwandfrei, alle anderen wiesen erhebliche Mängel auf. Zwei der drei Studien kamen zu einem für die Homöopathie negativen Resultat, bei der dritten schrieben die Autoren selbst, ihre Ergebnisse könnten nur Anlaß sein für weitere "rigorose" Untersuchungen.55 Auch die von der Homöopathen-Szene bis heute als Beleg angeführten Versuche des Pariser Biologen Jacques Beneviste von 1988, der bei einem bis auf D120 verdünnten, also völlig wirkstofflosen Serum einen spezifischen Effekt beobachtet haben wollte,56 wurden schon einen Monat nach ihrer Veröffentlichung widerlegt; zum Team, das die gravierenden Mängel in Benevistes Versuchsanordnung aufdeckte, gehörte der amerikanische Trickspezialist James Randi, der auch schon Löffelbieger Uri Geller entlarvt hatte.57 1993 wiederholte ein britisches Forscherteam in Zusammenarbeit mit homöopathischen Arzneifirmen die Versuche Benevistes. Ergebnis: negativ. Beneviste gab später zu, einer Selbsttäuschung unterlegen zu sein, die in dem Umstand begründet gewesen sein mochte, dass seine Studie von der homöopathischen Industrie mitfinanziert worden war.58

Nochmal: Sämtliche objektiven Studien zur Überprüfung der Wirksamkeit homöopathischer Präparate verliefen bislang negativ. Keine einzige der von Homöopathen selbst durchgeführten Studien mit positiven Ergebnissen erwies sich bei näherer Hinsicht als methodisch sauber (prospektiv, randomisiert, doppelblind), keine einzige dieser Studien konnte in einer Wieder-holung unter wissenschaftlichen Bedingungen bestätigt werden.

Auch das immer wieder angeführte Hilfsargument, es lägen "tausende Kasuistiken (= Beschrei-bungen von Krankheitsfällen) von Therapeuten aus der ganzen Welt" vor, die auch außerhalb klinischer Studien bewiesen, dass das "Konzept der Homöopathie funktioniert",59 greift nicht: Kasuistiken sind völlig unüberprüfte Verlaufsprotokolle des jeweiligen Praktikers, die bestenfalls zur Formulierung einer Hypothese dienen. Ungeachtet aller Behauptungen und umlaufenden Anekdoten steht fest: die Homöopathie hat keinerlei überplazeboide Wirkung.60

Für Homöopathika verwendete Schwermetalle wie Arsen, Quecksilber, Blei oder Kadmium können gleichwohl in niedrig potenzierten Präparaten zu chronischen Vergiftungen führen. Es gibt bis heute keinerlei ernstzunehmenden Hinweis darauf, dass diese Giftstoffe therapeutisch brauchbar sein könnten. Vielmehr wurden die früher in der Dermatologie gängigen Arsen- und Quecksilber-mittel längst aus den Behandlungsprogrammen genommen, seit man von ihren stark toxischen, bei Arsen auch krebserzeugenden, Wirkungen weiß. Auch niedrigpotenzierte Pflanzenhomöopathi-ka (bis etwa D8), Knollenblätterpilz beispielsweise oder Tollkirsche, können Vergiftungs-erscheinungen und/oder Allergien auslösen. Die oben erwähnte Firma Ziegler-Ganzheitliche Tiermedizin führt derlei Präparate frei erhältlich im Angebot - besagte Tollkirsche (Belladonna) etwa oder Giftsumach (Rhus toxicodendron), beides extrem giftige Pflanzen, in D4-Potenzen -, die in unkundiger Hand fatale Folgen zeitigen können. Entgegen aller Behauptung sind homöopathi-sche Präparate (bis D12), unabhängig davon, dass eine spezifische Wirkung in der Regel nicht nachgewiesen werden kann, keineswegs nebenwirkungsfrei.61

Nach dem Arzneimittelgesetz von 1976 zählt die Homöopathie - neben der anthroposophischen Heilkunde und der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) - zu den sogenannten "besonderen Therapierichtungen", deren Heilmittel nicht den strengen Prüfungsanforderungen unterliegen, die an reguläre Arzneimittel gestellt werden: Ihre behauptete Wirkung muß insofern nicht anhand der wissenschaftlichen Kriterien nachgewiesen werden, die Maßstab der Zulassung jedes anderen Medikaments sind. Eine klinisch-kontrollierte Arzneimittelprüfung außerhalb des jeweiligen Binnenkontexts findet nicht statt.62 Homöopathika müssen bis heute keinerlei Wirksamkeits-nachweis erbringen, lediglich bei Mitteln mit rezeptpflichtigen Inhaltsstoffen bis D3 sind Wirkung, Nebenwirkung und Unbedenklichkeit zu belegen. Die Konsequenz hieraus ist, dass Präparate unter D3 praktisch nicht zum Einsatz kommen. Überdies müssen homöopathische Präparate tierischen Ursprungs seit Ende 2000 nachweislich keim- und virenfrei sei, eine vor dem Hintergrund der zunehmenden BSE-(Rinderwahn-)Problematik erlassene Vorschrift, gegen die Homöopathenverbände sich erbittert, aber letztlich erfolglos zur Wehr gesetzt hatten.63

Die Universität Marburg sprach sich Anfang der 1990er in einer öffentlichen Erklärung gegen die Irrlehren der Homöopathie aus: "Homöopathie hat nichts mit Naturheilkunde zu tun. Oft wird behauptet, der Homöopathie liege ein 'anderes Denken' zugrunde. Dies mag so sein. Das geistige Fundament der Homöopathie besteht jedoch aus Irrtümern (Ähnlichkeitsregel, Arzneimittelbild, Potenzieren durch Verdünnen). Ihr Konzept ist es, diese Irrtümer als Wahrheit auszugeben. Ihr Wirkprinzip ist Täuschung des Patienten, verstärkt durch Selbsttäuschung des Behandlers".64

Ergänzend dazu heißt es im Skeptischen Jahrbuch 2000, die Homöopathie sei eine "in sich geschlossene, irrationale, dogmatische, autoritäre Heilslehre, verbunden mit einem Personenkult, der keine Kritik zulässt. Entsprechend hat die Homöopathie seit ihrer Erfindung (durch Samuel Hahnemann) praktisch keine Fortschritte gemacht".65 Eine insofern oftmals verkannte Tatsache ist, dass Hahnemann keine Ahnung hatte und haben konnte von mikrobiologischen Krankheits-erregern - Bakterien und Viren wurden erst Jahrzehnte nach seinem Tod entdeckt -, so dass sein Verständnis von Krankheitsursachen und -verläufen zwangsläufig falsch war. Dieses falsche Krankheitsverständnis führte ihn zu einer gleichermassen falschen Behandlungsmethode: der Verabfolgung magisch-rituell zubereiteter, letztlich aber wirkstoffloser Zuckerkügelchen. Es wurde die Homöopathie alleine deshalb zur gefeierten Medizin des frühen 19. Jahrhunderts, weil sie sich als Alternative darstellte zu der zu Hahnemanns Zeiten weitverbreiteten und üblichen Form der Behandlung praktisch jeder Krankheit, einschließlich Syphilis, Cholera und Pocken, mittels Aderlass respektive der Verabfolgung sogenannter Drastika, hochgiftiger Substanzen wie Bleiacetat oder Quecksilberchlorid, der, wie man heute weiß, mehr Menschen zum Opfer fielen - durch Sepsis oder zusätzliche Schwächung beziehungsweise Vergiftung des Organismus -, als der jeweiligen Krankheit selbst. Hahnemann konnte als schlagkräftigen Beleg für die vermeintliche Wirksamkeit seiner Methode die geringere Sterberate seiner Patienten vorweisen, was ausreichte, ihn in Zeiten medizinisch weitgehender Ahnungslosigkeit zum Modearzt avancieren zu lassen. Der Hahnemannschen Behandlungsform der Homöopathie auch heute noch anzuhängen, heißt, auf den medizinischen Kenntnisstand des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts zurück-zufallen; es heißt, den naturwissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt der zurückliegenden zwei-hundert Jahre komplett zu ignorieren.

Interessant ist der Umstand, dass die Homöopathie schon kurz nach dem Tode Hahnemanns im Jahre 1847 in völliger Bedeutungslosigkeit verschwunden war. Sie spielte in der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts im medizinischen Diskurs keinerlei Rolle mehr. Erst Ende der 1920er erlebte sie eine rasante Wiedergeburt, als führende Nationalsozialisten, darunter der spätere Reichsminister Rudolf Hess, vor allem aber der wahnhaft okkultgläubige Heinrich Himmler ihre Begeisterung für die Lehre Hahnemanns entdeckt hatten. Im Jahre 1934 gelang es auf Druck Himmlers, gegen den Widerstand der Apothekerschaft, das Homöopathische Arznei-mittelbuch (HAB) einzuführen, das bis heute Geltung hat. Außerhalb des deutschsprachigen Raumes hatte und hat die Homöopathie nur eine relativ geringe Bedeutung.66

Überzeugte Homöopathen wehren Kritik seit je und und im kategorischen Verweis auf die zahlreich dokumentierten Heilerfolge ihrer Methode ab. Diese in der Tat unbestreitbaren Erfolge begründen sich allerdings nicht in irgendwelchen Heilkräften der eingesetzten Präparate, wie die Homöopathen meinen oder behaupten, vielmehr sind sie durchwegs psychotroper Natur: sie begründen sich in den ausgezeichneten Placeboeffekten, die mit einer homöopathischen - sprich: scheinmedikamentösen - Behandlung zu erzielen sind.67 Gleichwohl die Placebowirkung in der Tierhomöopathie naturgemäß deutlich geringer ausfällt als in der Humanhomöopathie, ist sie auch hier zu beobachten: ausschlaggebend ist hier wie da die besonderen Zuwendung, die der Patient im Zuge einer homöopathischen Behandlung erfährt, auch die sich übertragende Zuversicht des Behandlers ist von Bedeutung, wenn dieser glaubt, mit der Verabfolgung eines homöopathischen Präparates "das genau Richtige" zu tun; das verabreichte Homöopathikum selbst ist dabei (jedenfalls bei Potenzen über D12) völlig unerheblich. Im übrigen sind Haustiere wie Hunde oder Katzen in der Lage, Körpersprache und Tonfall vertrauter Bezugspersonen zu lesen; erleben sie deren Vertrauensverhältnis zu einem ihnen unbekannten Therapeuten, können sie unter Umständen konditioniert im Sinne einer Placebowirkung reagieren. Ist die Bezugsperson abwesend, fällt diese Wirkmöglichkeit natürlich flach.68 Die Behauptung, es stelle der Heilerfolg bei Tieren den Beweis dafür dar, dass die Wirkung der Homöopathie gerade nicht auf einem Placeboeffekt basiere, ist insofern unsinnig und sucht lediglich den Umstand zu kaschieren, dass es einen positiven Wirknachweis der Homöopathie bis heute nicht gibt.

Ansonsten beruht der "Erfolg" der (Tier-)Homöopathie vielfach darauf, dass eine große Zahl krankhafter Störungen, beispielsweise Erkältungen, Verdauungsprobleme, Ermüdungs- und Erschöpfungszustände durch Schonung, einfache Hausmittel (z.B. Reismehl bei Durchfall) oder ganz ohne jede Behandlung wieder verschwinden (eine Erkältung, wie es im Sprichwort heißt, sei mit den richtigen Medikamenten nach acht Tagen wieder vorbei, ohne Medikamente in einer Woche). Besorgte Halter dergestalt erkrankter Tiere suchen häufig den Tierhomöopathen auf oder verabfolgen mit den Kenntnissen, die sie irgendeinem Ratgeberbuch oder Tiermagazin, vielleicht auch dem Internet, entnommen haben, ihrem Tier in Eigenregie ein paar Globuli: jedenfalls können sie einen natürlichen oder spontanen Heilungsverlauf (respektive eine zyklische Besserung oder symptomfreie Periode bei chronischer Erkrankung) als Ergebnis ihrer homöo-pathischen Bemühung werten. Da die Homöopathie einen Heilerfolg stets nur "langfristig" in Aussicht stellt, kann eine "irgendwann" eintretende Besserung allemal der jeweiligen Behandlung zugeschrieben werden, auch wenn diese mit dem Krankheits- beziehungsweise Heilungsverlauf gar nichts zu tun hat. (Gefährlich wird es immer dann, wenn Tiere bei tatsächlich schwerer Erkrankung, bei der eben keine Selbstheilung stattfindet, in homöopathische Behandlung gegeben werden: zum einen sind Tierhomöopathen, Tierheilpraktiker und dergleichen nicht ansatzweise qualifiziert, schwere Krankheiten als solche zu erkennen; und selbst wenn sie sie erkennen könnten, verfügten sie zum anderen über kein geeignetes therapeutisches Instrumentarium, um angemessen damit umzugehen.)

Im übrigen besteht die große Gefahr, dass Tierhomöopathen wie Tierhalter sich hinsichtlich des Erfolges einer Behandlung in die eigene Tasche lügen: sie können eine Besserung wähnen, wo solche gar nicht eingetreten ist. Der Grund liegt darin, dass ihnen (in der Regel) die erforderlichen Kenntnisse über Krankheitsverläufe fehlen, desgleichen die Meßinstrumente, diese objektiv zu dokumentieren. Zudem können sie den Patienten - das erkrankte Tier - selbst nicht befragen und sind insofern auf ihre wunschgesteuerten und damit möglicherweise verzerrten oder selektiven Wahrnehmungen angewiesen. Auch Wahrnehmungsverzerrungen, die im Glaubenssystem der Homöopathie selbst begründet liegen, können auftreten.

Sollte im übrigen eine Behandlung partout nicht anschlagen beziehungsweise ein Heilerfolg bei bestem Willen nicht zu konstruieren sein, greift die Autoimmunisierung der Homöopathie gegen jede Form kritischer (Selbst-)Reflexion: es habe der Patient dann eben keine "Regulations-potentiale" mehr zur Verfügung, sein Organismus sei durch sogenannte "Miasmen" (griech.= Befleckungen), vererbte oder durch frühere schulmedizinisch-pharmazeutische Behandlungen (Antibiotika, Corticosteroide, Impfstoffe etc.) verursachte Schädigungen, so sehr geschwächt oder blockiert, dass die homöopathische Therapie nicht mehr greifen könne. Womöglich seien dem Homöopathen auch entscheidende Informationen vorenthalten worden. Selbst für Zustandsverschlechterungen ist vorgebaut: diese seien untrügerisches Zeichen dafür, dass die Behandlung wirke; tritt nach der sogenannten "Erstverschlimmerung" keine Besserung ein, werden zirkelschlüssig wieder besagte "Miasmen" herangezogen, von denen "in unserem Kulturkreis" grundsätzlich jeder Organismus belastet sei.69

Letztlich aber sei ohnehin alles schicksalsbedingt: ein ausbleibender Heilerfolg, so Homöopathie-Papst George Vithoulkas, weise darauf hin, dass es das Karma des Patienten sei, nicht geheilt zu werden.70 Vithoulkas ist Träger des "Alternativen Nobelpreises" und als solcher unangefochtene Bezugsgröße zahlloser homöopathischer (Tier-)Heilpraktiker.

Abschließend erwähnt sei die in der einschlägigen Presse hochgejubelte sogenannte "Linde-Studie" von 1997, die über eine Art Meta-Analyse von neunundachzig placebo-kontrollierten klinischen Prüfungen homöopathischer Arzneimittel den letztgültigen Beleg für die Lehre Hahnemanns erbracht haben wollte.71 Die "Studie" ist inzwischen längst widerlegt: keine der ohnehin nur in 34% der Fälle positiven Wirksamkeitsüberprüfungen konnte bislang anderweitig reproduziert werden. Wie die Kritiker Strubelt und Claussen betonen, "können die positiven Ergebnisse vermutlich, zumindest teilweise, auf den bekannten Publikationsbias und die meist vor der Auswertung und Bewertung der Ergebnisse vorgenommene Entblindung (des Doppelblind-verfahrens, CG) zurückgeführt werden".72 Erwartungsgemäß berichtete die Jubelpresse, wenn überhaupt, nur versteckt und sehr am Rande über die Widerlegung der "Linde-Studie". Vielfach wird sie bis heute als Wirkbeleg der Homöopathie angeführt.73

Dasselbe gilt für all die anderen "Beweise", die, selbst wenn sie mehrfach widerlegt oder als schreiender Unsinn ausgewiesen wurden, hartnäckig in Umlauf gehalten werden. Obgleich nichts übriggeblieben ist von all den Experimenten mit Polarographen und Ultraspektographen, von den Untersuchungen zu Teilchengrößen, elektrischer Leitfähigkeit, Photonenemission oder nuklear-magnetischer Resonanz,74 werden überzeugte Homöopathen nicht müde, die angeblich durchschlagenden Ergebnisse ebendieser Studien zu preisen. Vielzitiert werden insofern auch die sogenannten "Wassergedächtnis"-Experimente des schweizerischen Chemikers Louis Rey. Gleichwohl die Ergebnisse dieser Experimente wissenschaftlich völlig wertlos sind - Rey hatte seine Versuche nicht blind, geschweige denn: doppelblind durchgeführt -,75 werden sie immer wieder als ultimatives Argument angeführt bei der Frage, wie ein hochpotenziertes Präparat Wirkung freisetzen solle, wenn alle Moleküle des Wirkstoffes aus dem Trägermedium entfernt wurden. Auch die vielgerühmte "Leipziger Studie" von 2003, die den nunmehr letztgültigen Wirknachweis der Homöopathie erbracht haben soll,76 ist alles andere als schlagkräftig: in Hinblick auf die angeblich kontraktionsvermindernde Wirkung eines hochpotenzierten Belladonna-Präparates (D90) auf künstlich gereizte Darmzellen einer Ratte erscheint es eher wahrscheinlich, dass die Reizung der Zellen allein aufgrund der Verdünnung des Reizstoffes (Acetylcholin) durch die Zugabe des (tatsächlich nur aus Wasser bestehenden) Präparates nachgelassen hat und nicht, wie behauptet, durch den in diesem gar nicht mehr vorhandenen Belladonna-Wirkstoff. Noch bevor die Leipziger in-vitro-Studie überprüft und bewertet wurde, erhielt sie bereits einen hochdotierten Gemeinschaftspreis zweier internationaler Homöopathenverbände. (Ende 2005 mussten die Leipziger Forscher erhebliche Fehler in ihrer Versuchsanordnung einräumen: redlicherweise gaben sie den Preis zurück.)

Anfang der 1990er legten dreiundvierzig hochrangige Wissenschaftler eine gemeinsame Erklärung vor - die pointierteste in einer ganzen Reihe vorhergehender Stellungnahmen aus verschieden-sten Wissenschaftseinrichtungen -, in der die Homöopathie in sämtliche Einzelteile zerlegt wurde und die mit dem alltagssprachlich formulierten Verdikt endete, es stellten Theorie und Praxis der Hahnemannschen Lehre nichts als einen "Schildbürgerstreich" dar.77 In anderen Stellungnahmen finden sich weit drastischere Begriffe: von Quacksalberei und Scharlatanerie ist da die Rede, von Pseudomedizin, grobfahrlässigem Herumgepfusche, Abzockerei und Betrug.78

"Natürlich haben alle Homöopathen das Recht", wie es in der Rezension eines einschlägigen Lehrbuches heißt, "an ihren Unsinn zu glauben, aber es ist unverantwortlich vom Staat, dass man therapeutischen Betrug erlaubt und sogar lizenziert. (...) Was ist es anderes als Betrug, wenn ein Homöopath für einen Hodenhochstand Gold (Aurum metallicum) in einer Verdünnung von D12 verschreibt? Entweder weiß er nicht, dass er die falsche Diagnose gestellt hat, i.e. dass der Hoden nur retrahiert ist und von alleine seinen Weg in das Skrotum findet (das wäre dann ein 'Heilerfolg'), oder nichts ändert sich: der Hoden bleibt im Inguinalkanal, und es besteht eine erhöhte Chance, dass sich ein Seminom (= bösartiger Hodentumor, CG) entwickelt".79 Was anderes ist es als Betrug (oder Selbstbetrug), wenn bei Krebs in fortgeschrittenem Stadium hömöopathische Zuckerkügelchen verabfolgt werden und dem Betroffenen - hier: dem Halter des betroffenen Tieres - ebendadurch eine Genesungsmöglichkeit in Aussicht gestellt wird?80 Im August 2005 legte ein Forschungsteam der Universität Bern das Ergebnis einer großangelegten Metaanalyse vor: es konnte in der sogenannten “Eggert-Studie” keinerlei Beleg für eine spezifische Wirkung homöopathischer Therapie gefunden werden. 80a

Ungeachtet aller Kritik, der die Homöopathie seit Jahren und Jahrzehnten ausgesetzt ist, kommt ihr nach wie vor größte Akzeptanz quer durch sämtliche gesellschaftlichen Schichten zu. Dabei sind es keineswegs nur (Tier-)Heilpraktiker und sonstig medizinische Laien, die sie propagieren beziehungsweise im Angebot führen, sondern durchaus auch akademisch qualifizierte Mediziner; und dies nicht nur, weil die gläubige Kundschaft es verlangt - aus wirtschaftlichen Gründen sozusagen -, sondern weil sie selbst daran glauben.81 Die Berliner (Human-)Ärztin und Homöopathin Angelika Gutge-Wickert etwa beantwortet die Frage nach der Wissenschaftlichkeit ihres Tuns, sie mache das seit zwanzig Jahren und sehe einfach, "dass die Dinge passieren. (...) Wir müssen davon ausgehen, dass es Dinge gibt, für die wir keine Erklärung haben." Ausdrücklich verweist sie auf das Pendel als präzises Instrument des Erkenntnisgewinnes, mit dem sich auch homöopathisch erzielte Heileffekte beweisen liessen. Einwände werden weggewischt: "Es gibt solche Dinge".82 Ende der Diskussion. An anderer Stelle werden Biotensor oder Wünschelrute als Instrumente der Diagnose und/oder des Effizienznachweises angeführt,83 vielfach auch die sogenannte Kirlian-Photographie.84 Selbst das astrologische Horoskop oder die System-aufstellung nach Hellinger beziehungsweise deren Fortentwicklung nach Matthias Varga von Kibéd werden als Grundlage homöopathischer Mittelfindung eingesetzt.85

Während die Ausübung der Homöopathie in der Humanheilkunde an das Vorliegen einer rechtlichen Erlaubnis (nach dem Heilpraktikergesetz) gebunden ist, kann in der Tierheilkunde jedermann, mit oder ohne Ausbildung, sich als Homöopath betätigen. Es gibt keinerlei Qualifi-kationsnormen, keinerlei Richtlinien, keinerlei Kontrolle. Entsprechend sind die angebotenen Ausbildungsgänge in Dauer und Qualität höchst unterschiedlich, egal ob es sich um Homöopathie als Teil eines umfassenderen Trainings handelt oder um einen Kurs, in dem Homöopathie ausschließlicher Unterrichtsgegenstand ist.

Das mit Abstand kürzeste und preisgünstigste Angebot einer in sich abgeschlossenen Tier-homöopathie-Ausbildung findet sich in Gestalt eines vierwöchigen Kurses an der Online-Akademie für klassische Homöopathie. Per eMail erhält der Teilnehmer Skriptenmaterial zugesandt, das er im Zuge des Kurses in Eigenregie bearbeitet. Auftretende Fragen können online sowohl mit der Kursleitung, einer Tierheilpraktikerin, als auch in Vernetzung mit den anderen Teilnehmern erörtert werden. In einem Aufbaukurs gleicher Dauer lassen sich die erworbenen Kenntnisse erweitern und vertiefen. Die Teilnahmegebühr liegt bei je 89 EUR. Eine Abschlußprüfung gibt es nicht, gleichwohl wird eine qualifizierende Teilnahmebestätigung ausgestellt.86

Einen anderen Schwerpunkt weist das Ausbildungsmodell des Wuppertaler ?Institutes Kappel auf: der 760 EUR teuere Fernlehrgang zum "Pferdehomöopathen" besteht zwar nur aus ein paar zusammengehefteten Loseblättern, dafür ist ein beeindruckendes Abschlußzertifikat im Preis eingeschlossen. Auf ähnlichem Kosten- und Leistungsniveu liegt der Fernlehrgang zum "Tierhomöopathen" des Lörracher Instituts für berufliche Weiterbildung (ibw): die Loseblatt-sammlung kostet hier 816 EUR, zuzüglich 35 EUR für die Abschlußurkunde. (Im ibw-Programm von 1997 stand ein eigenständiger Loseblattkurs "Homöopathie für Haustiere" noch mit 265 DM [= ca.135 EUR] zu Gebot.) Eine Ausbildungsbegleitung oder externe Lernzielkontrolle findet bei keinem der genannten Kurse statt. Seit Anfang 2005 führt auch das Remscheider ?Bildungswerk für therapeutische Berufe (BTB) einen Fernlehrgang “Klassische Veterinärhomöopathie” im Sortiment, bestehend aus 12 Lehrbriefen plus optional zu absolvierendem Wochenendseminar. Kosten, einschließlich Diplomurkunde: 1.296 EUR, zuzüglich 300 EUR für Fachliteratur plus 128 EUR für das Seminar.87

Realen Klassenzimmerunterricht bietet das Stuttgarter Schulungszentrum für biologische veterinäre Medizin, Homöopathie und Akupunktur sowie Ernährungslehre mit einem über zwei Jahre laufenden Kurs zum "Veterinärhomöopathen". Schulleiterin Sonja Jäger, ihres Zeichens "Vetrinärhomöopathin und Dozentin für biologische Veterinärmedizin", verspricht "umfassende Unterweisung" durch qualifizierte Tierärzte und Tierheilpraktiker. Tatsächlich liegt das Kursangebot außerhalb jeder Diskutierbarkeit: Unterricht findet nur an zwei Samstagen pro Monat jeweils von 10.00 bis 13.00 Uhr statt, als Dozentin fungiert vor allem Frau Jäger selbst. Eine regelmäßige Teilnahme an den Unterrichtsveranstaltungen - ganze sechs Stunden pro Monat (!) - ist gleichwohl nicht erforderlich: "Sie besuchen die Unterrichte, wie es Ihnen möglich ist." Auf Wunsch können die Lehrmaterialien auch per Post zugesandt werden. Der (maximal 144 Stunden umfassende) Kurs kostet den angehenden "Veterinärhomöopathen" 5.108 EUR - bei einer angenommenen Klassenstärke von zwanzig Schülern bedeutet dies für Frau Jäger ein Nettoeinkommen von über 700 EUR pro gehaltener Unterrichtsstunde (!) -, eine Kündigung des Ausbildungsvertrages vor Ablauf der zwei Jahre ist nicht möglich.88

Im Rahmen eines schuleigenen Fortbildungsforums für Veterinärhomöopathen - "Consilium Animalicum" [sic!] genannt - bietet Frau Jäger regelmäßig zwei- bis viertägige Hospitations-möglichkeiten in ihrer "Biologischen Tierpraxis" an; daneben veranstaltet sie einmal pro Jahr ein einwöchiges "Nutztierpraktikum" in Österreich, das "Untersuchung, Diagnostik und Behandlung von Nutztieren wie Rind, Schwein und Ziege, ggf. auch Kalb und Pferd sowie Herdenprophylaxe" umfasst. Kosten: 435 EUR , zuzüglich Unterkunft und Verpflegung. Im Preis eingeschlossen, wie auch bei der Veterinärhomöopathenausbildung: ein eigenes Zertifikat.89 Das Aus- und Fort-bildungsangebot der Frau Jäger besteht seit 1994.

Zu den gesondert zu erwähnenden homöopathischen Ansätzen zählt die sogenannte "Lebens-Energie-Therapie/LET®", wie sie an der der oberbayerischen raum&zeit-akademie gelehrt wird. Unter LET ist das Konzept des Wiener Naturheilers und Wünschelrutengängers Erich Körbler (1938-1994) zu verstehen, das dieser selbst als "Neue Homöopathie" bezeichnet hatte und das vor allem seine ?radiästhetischen Erkenntnisse - Körbler gilt als Erfinder der Einhand-“Universal-rute”- in die Lehre Hahnemanns zu integrieren sucht. In der Praxis wird das Körblersche Verfahren angereichert durch Aura- und Chakrenarbeit, Farb-, Klang- und Rhythmustherapie sowie Elemente der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Insgesamt stellt sich Körblers Konzept als wirres Konglomerat aus esoterischer, paramedizinischer und und pseudoquanten-physikalischer Begrifflichkeit dar, von dem zu Recht keinerlei wissenschaftliche Notiz genommen wurde. Eine "Ausbildung" zum “diplomierten Lebens-Energie-Berater/Neue Homöopathie nach Erich Körbler/LEB®/N.H." umfasst sechs Wochenenden und kostet 1.555 EURO; eine veterinäre Ausbildung zum “diplomierten Lebens-Energie-Berater/Tier/LEB®/T", entwickelt auf der Grund-lage Körblers von einer hellseherisch veranlagten Heilpraktikerin namens Rosina Sonnenschmidt, dauert vier mal vier Tage und beläuft sich auf 2.060 EURO.90 Frau Sonnenschmidt zählt mit ihren Seminaren und Buchpublikationen zu den führenden Figuren der alternativen Tierheilerszene.

Mit 712 Unterrichtsstunden, verteilt auf drei Jahre, führt die Bad Bramstedter Akademie für Tiernaturheilkunde ein relativ umfangreiches "Studium der Tierhomöopathie" im Programm. Im Zuge einer "15-jährigen Arbeit in der Praxis und der Ausbildung" habe man ein Konzept geschaffen, das den angehenden Tierhomöopathen befähige, "die schonendste und perfekteste Therapie von allen biologischen, ganzheitlich orientierten Richtungen" so auszuüben, "wie sie am effektivsten ist": "Unsere Schüler erhalten neben den Skripten auch noch Übungsbögen für die Arbeit zu Hause sowie außerdem auch das Instrumentarium für ihre spätere Praxis - es sind Bücher wie das Repertorium und die Materia medica. Diese lernen sie so gut kennen, dass sie imstande sind, innerhalb von 10 Sekunden jedes Symptom mit den zugehörigen Mitteln zu finden". Eingebunden in das tierhomöopathische Studium sind die Fächer "Tierpsychologie" und "Schulmedizin": "Wir sind die erste Schule, die Homöopathie unter diesem Aspekt lehrt".91 Bei näherer Betrachtung allerdings erweist sich das über aufwendiges Prospektmaterial beworbene "3-jährige Studium" als zumindest begriffliche Mogelpackung: Unterricht findet laut Studien-programm nur an (durchschnittlich) einem Wochenende pro Monat von 9.00 bis 16.15 Uhr statt, hinzu kommen drei Blöcke zu je fünf Tagen. Kostenpunkt: 7.400 EUR.

Bezeichenderweise kann das komplette Studium auch als Fernlehrgang absolviert werden. Über eine affiliierte Akademie für Tiernaturheilkunde in der Schweiz wird ein Paket aus sechsund-zwanzig Skripten, vierzehn Videofilmen und zwei Handbüchern vertrieben, das zur selben beruflichen Qualifikation führe wie der Päsenzlehrgang in Bad Bramstedt: ein Studiengang, der "vom Konzept und Umfang sowie der Ausstattung der Schüler mit Lernmaterial weltweit einmalig" dastehe: "Nach und nach werden Sie in unserem Studium der Tierhomöopathie verstehen, dass die Zoologie nicht nur Tierkunde und die Anthropologie nicht nur Menschenkunde ist. Diese Erkenntnis ist der Schlüssel bei der Suche nach dem homöopathischen Mittel". Die Kosten des Kurses - einschließlich (vorformatierter) Korrektur der jedem Skriptum angehängten Kontrollfragen und Teilnahme an einem viertägigen Blockseminar - liegen bei 3.250 EUR, zuzüglich Prüfungs- und Diplomgebühr.92 In der BRD ist der Lehrgang durch die staatliche Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) in Köln zugelassen (was indes lediglich seine Eignung bestätigt, auf die vom Anbieter definierte Tätigkeit vorzubereiten: eine Bewertung des Kursgegenstandes ist damit nicht verbunden).93

Die zeitaufwendigste und zugleich teuerste Ausbildung wird von der animalmundi Schule der Tierhomöopathie angeboten. An zwei Orten - bei Hamburg und in der Nähe von München - werden je vierjährige Lehrgänge zum dipolomierten "Klassischen Tierhomöopathen" durchgeführt. Die Ausbildung umfasst laut Studienordnung 2.400 Stunden, von denen die Hälfte auf "Präsenz-unterricht" entfällt, ein Drittel ist als "Fernstudium" ausgewiesen, die verbleibenden 400 Stunden werden als "Praktika" in einer schuleigenen Tierheilpraxis absolviert beziehungsweise zur "Nachbereitung" des Unterrichts, für "Hausaufgaben" und zum Schreiben einer "Diplomarbeit" aufgewandt. Auf den ersten Blick macht "animalmundi" einen durchaus seriösen Eindruck, vor allem im Vergleich zu Einrichtungen wie Kappel oder ibw. Bei genauerer Hinsicht stellt sich freilich heraus, dass die "vierjährige Ausbildung", die laut Werbeprospekt nicht nur Tierhomöopathie samt Materia Medica umfasst, sondern ein Grundstudium in "Ethologie" (= Verhaltenskunde) sowie ein komplettes Hauptstudium "Tiermedizin", tatsächlichen Unterricht nur alle drei Wochen für jeweils ein Wochenende bedeutet; die "Praktika" erweisen sich als vierundzwanzig Hospitanztage in der Praxis eines Tierhomöopathen. Gesamtkosten einschließlich Einschreibe- und Prüfungsgebühr: 11.270 EUR (!).94

Indes: weder Vierwochen- noch Vierjahreskurs sind verpflichtend. Es ist, um es zu wiederholen, nicht erforderlich, einen formalen Ausbildungsgang zu absolvieren: jedermann kann sich selbst zum Tierhomöopathen graduieren und eine tierhomöopathische Praxis eröffnen. In dieser Praxis kann er verordnen, verschreiben, verabfolgen, was immer ihn gutdünkt, eine Kontrolle gibt es nicht, ebensowenig die Möglichkeit, ihn bei Falschberatung oder Falschbehandlung zur Rechenschaft zu ziehen.

Das Zertifikat von animalmundi ist rechtlich genausoviel wert wie das von Kappel oder einer der sonstigen Tierheilpraktiker- oder Tierhomöopathenschulen: nämlich gar nichts.

***

Quellen

1 vgl. Graupner, H.: Der Spinx schwinden die Kräfte. in: Süddeutsche Zeitung vom 15.4.2004, S. 3.

2 zit.in: Schwabe, K.: Homöopathie. in: Böning, R./Neuwald, B. (Hrsg.): Handbuch für Ganzheitliche Therapie und Lebenshilfe. Gschwend, 1999, S. 404.

3 vgl. Jütte, R.: Geschichte der Alternativen Medizin: Von der Volksmedizin zu den unkonventionellen Therapien von heute. München, 1996.

4 Krüger, C.: Homöopathie für Mensch und Tier. in: www.hfmt.de/6 (20.7.2004).

5 vgl. Prokop, O.: Homöopathie: Was leistet sie wirklich? Frankfurt/Main, 1995, S. 28f.

6 vgl. Oepen, I./Schaffrath, B.: Homöopathie heute. in: Skeptiker, 2/1991, S. 40.

7 vgl. Burkhard, B.: Kostenentwicklung im Gesundheitswesen unter besonderer Berücksichtigung unkonventio-neller Verfahren. in: Versicherungsmedizin, 45,2,47, 1993. zit.in: Prokop, , O.: Homöopathie: Was leistet sie wirklich? Frankfurt/Main, 1995, S. 26.

8 vgl. Oepen, I./Schaffrath, B.: Homöopathie heute. in: Skeptiker, 2/1991, S. 38.

9 vgl. Wagner, M.: Homöopathie: 'Neue Wissenschaft' oder 'New Age'. in: Kern, G./Traynor, L. (Hrsg.): Die esoterische Verführung: Angriffe auf Vernunft und Freiheit. Aschaffenburg, 1995, S. 178.

10 vgl. Gardner, M.: Fads and Fallacies in the Name of Science. New York, 1957. zit.in: Prekop, O.: Homöopathie: Was leistet sie wirklich? Frankfurt/Main, 1995, S. 27.

11 vgl. www.homöopathieforschung.de/canium.htm (3.8.2004).

12 vgl. Julian, O.-A.: Materia Medica der Nosoden. Stuttgart, 2004. (Die Herstellung homöopathischer Präparate aus tierischen oder menschlichen Ausgangssubstanzen wurde in den zurückliegenden Jahren arzneimittelrechtlich stark beschränkt. Allerdings nur in der BRD, nicht im benachbarten Ausland: die jeweiligen Präparate können problemlos von dort [oder weltweit per Internet] bezogen werden. Der Einsatz der Präparate ist nicht eingeschränkt).

13 vgl. Schwartze-Grossmann, G.: Arzneimittelbesprechung: Medorrhinum. in: www.naturheilkunde-online.de/ naturheilkunde/fachartikel/medorrhinum.html [28.11.2004].

14 vgl. Schneider. P.: Die Vetokehl®-Therapie in der Tierheilkunde. in: www.semmelweis.com/buecher/ VetBrosch.htm [17.3.2005].

15 vgl. Erdmann, E.: Schamanenmedizin in der Positivliste. in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 30.12.2002. (Professor Erdmann, Direktor der Klinik III der Universität Köln, übersetzte den homöopathischen Begriff "Anus bovis" in seinem FAZ-Beitrag korrekt mit "Arschloch der Kuh". siehe auch: www.ariplex.com/ama/ama_posi.htm [10.7.2004]).

16 Hahnemann, S.: Organon original: Organon der Heilkunst. Berg/Starnberg, 1985. zit.in. Oepen, I./Schaffrath, B.: Homöopathie heute. in: Skeptiker, 2/1991, S. 39.

17 Bei manchen Autoren wird die Q-/LM-Potenz auf der Grundlage einer bereits vorgenommenen C3- beziehungsweise C30-Potenz hergestellt, das Verdünnungsverhältnis ist also (auch wenn es faktisch nicht die geringste Rolle spielt) noch höher als angegeben. vgl. Wiest, J.: Homöopathie und Tiermedizin. in: Burgard, H. et al.: Naturheilverfahren in der Veterinärmedizin. Hannover, 1991, S. 15.

18 vgl. Lambeck, M.: Irrt die Physik? Über alternative Medizin und Esoterik. München, 2003, S. 66f.

19 vgl. Dill, A.: Zahlengefühl: Glücksache? in: Skeptiker, 3/1991, S. 59.

20 zit.in: Prokop, O.: Homöopathie: Was leistet sie wirklich? Frankfurt/Main, 1995, S. 37.

21 Kirch, R.: Homöopathie für Mensch und Tier. in: www.bunkahle.com/Homoeopathie/Homoeopathie.htm (10.7.2004).

22 vgl. Hopf, W./Binder, H.: Homöopathie - eine Irrlehre? in: Binder, H.: Macht und Ohnmacht des Aberglaubens. Pähl, 1992, S. 41f.

23 Fuchs, K.-H.: Vitalisieren: Informieren mit der Lebensenergie. in: Vit-Theragon. München, o.J.

24 Schabert, H.-P.: Nosoden und Globuli zu Hause kopieren mit dem Kompaktverstärker Nosofax 1R10. in: www.nosofax.de (27.11.2004).

25 vgl. Burkhardt-Neumann, C.: Ähnlichkeit macht stark: Homöopathie und Selbstheilung bei seelischen Krankheiten. München, 2000 (Klappentext).

26 Schwabe, K.: Homöopathie. in: Böning, R./Neuwald, B. (Hrsg.): Handbuch für Ganzheitliche Therapie und Lebenshilfe. Gschwend, 1999, S. 405.

27 vgl. Westerhuis, A.: Homöopathie für Hunde. München, 2000, S. 143f.

28 ebenda, S. 84f.

29 ebenda, S. 89f. (vgl. auch: Brambach. J.: Systemische Materia Medica. in: Systemische AufstellungsPraxis, 2/2004, S. 23).

30 vgl. Akademie für Naturheilkunde: Studienprogramm. Bad Bramstedt, o.J. (versandt 7/2004), S. 7.

31 ebenda, S. 17.

32 Millemann, J. (Hrsg.) Materia Medica der homöopathischen Veterinärmedizin. Stuttgart, 2002 / Deiser, R.: Alphabetisches Repertorium der homöopathischen Tiermedizin. Stuttgart, 2004.

33 vgl. www.supra-cell.de/deutsch/d_pro3.htm [18.1.2005]

34 vgl. Schneider, P.: Vetokehl®-Handbuch der isopathisch-homöopathischen Tierarzneimittel.

Hoya, 1998. (vgl. auch: www.semmelweis.com/buecher/VetBrosch.htm#Vetokehl_Therapie [15.2.2005]).

35 vgl. Westerhuis, A.: Homöopathie für Hunde. München, 2000, S. 13f.

36 z.B. www.der-dobermann.de/alt/index2834.htm (vgl. auch: Homöopathie für Hunde und andere Haustiere. in: www.heilkundenet.de/html/body_hinweis2.html [1.7.2005]).

37 Dauborn, S.: Lehrbuch für Tierheilpraktiker. Stuttgart, 2004 (2. Aufl.), S. 499f.

38 Hansen, I.: Erste Hilfe mit Naturheilmitteln: Behandeln mit Homöopathie und Bachblüten. Cham, 2000, S.12f.

39 Drossard, M./Letschert, U.: Naturheilkunde für Kleintiere. Darmstadt, 1995, S. 13.

40 Akademie für Naturheilkunde: Studienprogramm. Bad Bramstedt, o.J. (versandt 7/2004), S. 6.

41 vgl. Raba, P.: Thuja Occidentalis: der abendländische Lebensbaum. in: ders.: Göttliche Homöopathie: Vom notwendigen Erwachen im 3. Jahrtausend. Murnau-Hechendorf, 2000. zit.in: Paracelsus-Report, 3/2000, S. 32f.

42 vgl. ebenda.

43 vgl. Kirch, R.: Homöopathie für Mensch und Tier. in: www.bunkahle.com/Homoeopathie/Homoeopathie.htm (10.7.2004).

44 vgl. Westerhuis, A.: Homöopathie für Hunde. München, 2000, S. 13f.

45 Schmidt, A.: Unangenehme Urlaubsgefährten - und wie man sie wieder loswird. in: LebensArt. Nr. 3, 5/1998, S. 30.

46 vgl. Dauborn, S.: Lehrbuch für Tierheilpraktiker. Stuttgart, 2004 (2. Aufl.), S. 301f.

47 z.B. Delarue, F./Delarue, S.: Impfungen – Der unglaubliche Irrtum. München, 2004 (vgl. auch: www. impfkritik.de [18.2.2005])

48 vgl. Krüger, C./Krüger, K.: Impfungen-das heikle Thema-auch bei Tieren. in: Homöopathie aktuell, 2/1999 (auch in: www.barfers.de/impf/volksverdummung.htm [19.2.2005]).

49 zur Kritik an der Impfgegnerschaft: vgl. www.gwup.org/skeptiker/archiv/2003/4/impfkritik.html (vgl. auch: www.kidmed.de/forum/board.php?boardid=1&time=1058538280 und www.ariplex.com/ama/ama_imp2.htm [19.2.2005]). (Dass Impfmaßnahmen dem aktuellsten Stand wissenschaftlicher Erkenntnis angepasst werden müssen - beispielsweise wird diskutiert, die bisher jährlich zu wiederholende Tollwutimpfung künftig nur noch alle drei Jahre zu wiederholen - ist selbstverständlich. vgl. www.haustierimpfungen.de/faq.htm [15.5.2005].)

50 vgl. Antivivisektion e.V. in: www.tierversuchsgegner.org/impfen [19.2.2005].

51 Gesundheit und Impffreiheit für Tiere e.V. in: www.impffreiheit.de [19.2.2005].

52 vgl. Becvar, W.: Naturheilkunde für Hunde: Grundlagen, Methoden, Krankheitsbilder. Stuttgart, 1994, S. 246. (vgl. auch www.elvdal.de/homop_impfen.htm [10.4.2005]).

53 vgl. www.claudias-haus-der-heilung.info/tierheilpraxis/c09fe19519089bf04/c09fe1951908b8e10/index. html [2.5.2005].

54 vgl. www.heilpraxis-bauer.de/mittel.htm#Pkt%206 [2.5.2005].

55 vgl. Oepen, I./Schaffrath, B.: Homöopathie heute. in: Skeptiker, 2/1991, S. 40.

56 vgl. Maddox, J./Randi, J./Steward, W.: 'High dilution' experiments a delusion. in: Nature, 334/287, 1988.

57 vgl. Randi, J.: Science and the Chimera. Vortrag an der Neurologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich (Videofilm), 1993. vgl. auch: www.randi.org/jr/02-02-2001.html (28.7.2004).

58 Betrugsabsicht wurde und wird Beneviste ausdrücklich nicht zu unterstellt.

59 Akademie für Naturheilkunde: Studienprogramm. Bad Bramstedt, o.J. (versandt 7/2004), S. 6.

60 vgl. Carroll, R.: Homeopathy. in: www.skeptic.com/homeo.html (28.7.2004).

61 vgl. Oepen, I./Schaffrath, B.: Homöopathie heute. in: Oepen, I./Sharma, A. (Hrsg.): Paramedizin: Analysen und Kommentare. Münster, 1998, S. 38f.

62 vgl. Habermann, E. et al.: Kein Freibrief für Mistel. in: Skeptiker, 2/1995, S. 65f.

63 vgl. www.bunkahle.com/Aktuelles/Gesundheitswesen/Homoeopathieverbot.html (12.7.2004).

64 Marburger Erklärung: Homöopathie als Irrlehre und Täuschung des Patienten. in: Deutsche Apotheker-zeitung, Nr. 11/1993. zit.in: Prokop, O.: Homöopathie: Was leistet sie wirklich? Frankfurt/Main, 1995, S. 103f.

65 Wolf, R./Windeler, J.: Erfolge der Homöopathie: nichts als Placebo-Effekte und Selbsttäuschung? Chancen und Risiken der Auenseitermedizin. in: Shermer, M./Traynor, L.: Heilungsversprechen: Zwischen Versuch und Irrtum. Skeptisches Jahrbuch III. Aschaffenburg, 2000, S. 141.

66 vgl. Homöopathie nach Hahnemann. in: Paralexx Files, o.O., 2002 (einsehbar unter: www.kidmed.de/ forum/showtopic.php?threadid=5398&time= [12.1.2005]).

67 vgl. Köbberling, J.: Der Wissenschaft verpflichtet. in: Skeptiker, 1/1998, S. 4f.

68 vgl. Koch, T.: Placebowirkung bei Tieren. Interne Praxis 24/1984, S. 587f.

69 Raslan, A.: Klassische Homöopathie. in: www.ganzheitsmedizin.de/aerzte/plz3/raslan1/homoep.htm (10.7.2004).

70 vgl. Vithoulkas, G.: Homöopathie: Medizin der Zukunft. in: Wege zum Leben, 2/97, 10f.

71 Linde, K. et al.: Are the clinical effects of homeopathy placebo effects? A meta-analysis of placebo-controlled trials. in: Lancet, 350, S. 834f. (vgl. auch: www.homoeopathie.de/forsch.html [20.7.2004]).

72 Strubelt, O./Claussen, M.: Ist Homöopathie mehr als Placebo? in: Skeptiker 1,2/1999, S. 40f.

73 z.B. Freihoff, D.: Auf der Suche nach dem Geheimnis der Homöopathie. in: Rundum gesund (Magazin). WDR vom 20.11.2003.

74 vgl. Barret, S.: Overview of Homeopathic Research. in: www.homeowatch.org/research/overview.html (16.7.2004).

75 vgl. Tillmanns, A.: Homöopathische Wirkung: Hat Wasser ein Gedächtnis? in: Bild der Wissenschaft vom 13.6.2003.

76 vgl. www.uni-leipzig.de/presse2003/homoeopathie.html (20.7.2004).

77 Die Hopff-Prokop-Erklärung. zit. in: Prokop, O.: Homöopathie: Was leistet sie wirklich? Frankfurt/Main, 1995, S. 99f.

78 vgl. Behrmann, R.: Alternativmedizin. in: www.kidmed.de/forum/board.php?boardid=10&time=1089234881 / Vahle, W.: Die Homöopathie ist ein großer Irrtum. in: www.hno-vahle.de/Homoeo_Statement.pdf (16.7.2004).

79 Stickler, G.: Pädiatrische Praxis der Homöopathie (Rezension des Wiesenauer-Lehrbuches). in: Monats-schrift für Kinderheilkunde. 139/5/1991 . zit.in: Prokop, O.: Homöopathie: Was leistet sie wirklich? Frankfurt/Main, 1995, S. 76f.

80 vgl. Fortier-Bernoville, A./Grimmer, A.: Die homöopathische Behandlung von Krebs. in: Schriftenreihe der Clemens-von-Bönninghausen-Stiftung. Bd. 17. München, 1996.

80a vgl. Eggert, M. et al.: The end of homoeopathy. In: The Lancet, Vol 366, Issue 9487, p.690f.
81 vgl. Wolter, H.: Klinische Homöopathie in der Veterinärmedizin. Heicdelberg, 1996.

82 Gutge-Wickert, A.: 'Da gibt es tausend Dinge' (Interview) in: Tageszeitung vom 13.8.2001, S. 15.

83 vgl. Körbler, E./Hoegl, H.: Forschungsprojekt Wünschelrute. Sauerlach, 1991.

84 vgl. Snellgrove, B.: Kirlian-Photographie. in: Hill, A. (Hrsg.): Illustriertes Handbuch alternativer Heilweisen. Freiburg, 1980, S. 48f. (vgl. auch: www.homoeopathie-basel.ch/infobroschuere_homoeopathie.htm [20.7.2004]).

85 vgl. Bunkahle, A.: Astrologie und Homöopathie. in: www.bunkahle.com/Homoeopathie/Homschulen.htm (10.7.2004) / Brambach. J.: Aufstellungen und Homöopathie. in: Systemische AufstellungsPraxis, 2/2004, S. 18f.

86 Online-Akademie für klassische Homöopathie: Studienprogramm 2004. www.homoeopathie-kurs.de/Tier-homoeopathie.html (20.7.2004).

87 Bildungswerk für therapeutische Berufe (BTB): Studienprogramm. Remscheid, o.J. (versandt 2/2005), S. 43f. (vgl. auch: www.NatureMed.de).

88 Schulungszentrum für biologische veterinäre Medizin, Homöopathie und Akupunktur sowie Ernährungslehre: Studienprogramm. Stuttgart, o.J. (versandt 3/2004).

89 Consilicum Animalicum: Merkblatt. Stuttgart, o.J. (versandt 3/2004).

90 raum&zeit-akademie: Ausbildungsprogramm. Wolfratshausen, o.J. (versandt 12/2004), S. 11f. (vgl. auch: http://217.160.88.14/textpool_13/detail.php?nr=1348&kategorie=textpool_03 [06.12.2004]).

91 Akademie für Naturheilkunde: Studienprogramm. Bad Bramstedt, o.J. (versandt 7/2004), S. 17f. (vgl. auch: www.atm.de).

92 Akademie für Tiernaturheilkunde: Fernstudienprogramm. Wald (CH), o.J. (versandt 7/2004), S. 7f. (vgl. auch: www.atn-ag.ch).

93 Vennemann, M.: Stellungnahme des Leiters der ZFU Köln zu dem Beitrag "Geistige Tiefflieger" (taz 23.9.1994). in: Die Tageszeitung vom 20.10.1994, S. 24

94 animal mundi - Schule der Tierhomöopathie: Studienprogramm. Egedorf., 5/2004 (vgl. auch www.animalmundi.com [15.7.2004].


Colin Goldner: Vorsicht Tierheilpraktiker!  

aus: Goldner, Colin: Vorsicht Tierheilpraktiker! Aschaffenburg, 2006, S.136f.




zurück
zurück zur
Hauptseite
Sekten/Esoterik

HOME      ÜBER UNS      FORUM     IMPRESSUM     UNESCO     GÄSTEBUCH     EMAIL     ARCHIV     A.L.F.     GALERIE     AKTUELLES

rageandreason
rageandreason Logo